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Sprankel Dagmar
Freitag, 7. September 2012
Zuletzt geändert: Samstag, 8. September 2012
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Eines unserer Ziele im reformpädagogischen Zug ist die Individualisierung des Lernprozesses. Dabei wollen wir Rücksicht auf die Voraussetzungen das einzelne Kindes nehmen und auf seine persönlichen Interessen.
Für die Umsetzung dieses Ziels haben wir folgendes geplant:
- Freithemen
Die Schüler haben die Möglichkeit auch an einem frei gewählten Thema zu arbeiten, das ihren Interessen entspricht. Das heißt nicht, dass der Schüler tun kann was er will, sondern nur, dass seine Interessen berücksichtigt werden. Der Lernauftrag und die entsprechende Lernaufgabe hat immer das Ziel, dass der Schüler damit bestimmte Grundkompetenzen erreichen kann (lesen, einen sinnvollen und korrekten Text schreiben, recherchieren, Anwendung neuer Medien, …) Die Wahl eines selbst gewählten Themas steigert aber die Motivation Kenntnisse zu erweitern. Das Thema muss auch nicht immer völlig frei gewählt sein, sondern zu einem bestimmten Hauptthema, kann sich jeder seinen persönlichen Schwerpunkt aussuchen. Hier ein Beispiel zu einer Lernaufgabe aus Naturkunde. Die Schüler waren zuvor bei einer Vogelausstellung und das fächerübergreifende Hauptthema lautete „my favorite story“.
Lernaufgabe Vogelgeschichten.pdf
Vogelgeschichte von Markus.pdf
- Arbeiten in Kleingruppen
In einigen Assignments sollen die Schüler in Kleingruppen (3 – 4 Schüler) den Arbeitsauftrag erfüllen. In diesen Gruppen können Schüler mit gleichem Leistungsniveau arbeiten oder auch mit unterschiedlichen Voraussetzungen. Jeder hat die Möglichkeit seine Stärken einzubringen und kann somit einen wertvollen Beitrag zum Erreichen des gemeinsamen Ziels leisten. Dabei werden nicht nur die persönlichen Talente berücksichtigt, sondern auch die Kommunikation unter den Schülern.
Lernkarteien Während der Freiarbeit kann der Schüler Lernkarteien anlegen. Diese bieten ihm die Möglichkeit Merkstoff festzuhalten, zu lernen und zu wiederholen.
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höller brigitte
Freitag, 10. August 2012
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Die Klassen setzen sich aus Kindern mit unterschiedlichen Bedürfnissen zusammen, sodass neben der quantitativen auch eine qualitative Differenzierung erfolgt und eine Individualisierung ermöglicht wird.
Da Motivation für das Lernen von entscheidender Bedeutung ist, können durch Pensen mit differenzierten Inhalten für Kinder Erfolgsanreize geschaffen werden. Das Kind wird ermutigt und zeigt sich zuversichtlich, dass es das Lernen in die eigene Hand nehmen kann. Die Freude am Lernen wird gestärkt und das eigene Selbstvertrauen steigert sich.
Einer der zentralen Leitsätze der Montessoripädagogik
„Hilf mir, es selbst zu tun,…“ [1]
halten wir uns bei der Ausarbeitung der Pensen und der zur Verfügung stehenden Materialien vor Augen.
Das Kind erhält die Anleitungen, die es braucht, um sich dann alleine auf den Weg zu machen und entwickelt dabei Geduld, Ausdauer, Selbstständigkeit, Verantwortungsgefühl und Konzentration. Das Ziel dieser Pädagogik ist, das Kind zu einer starken und selbstbewussten Persönlichkeit zu machen.
[1] Eichelberger,Harald: Handbuch zur Montessori – Pädagogik, Studienverlag Innsbruck - Wien 1997, S. 15.
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höller brigitte
Freitag, 10. August 2012
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Bei der Erstellung der Assignments achten die Lehrpersonen auf die Methodenvielfalt, damit auf die unterschiedlichen Lernkanäle Rücksicht genommen werden kann und die Kinder selbständig, Lernfortschritte machen können.
Während der Freiarbeitsphasen werden Filme, Interviews, Gespräche mit Experten, Arbeiten am PC, Theater, Rollenspiele, Experimente,… eingesetzt. Die Kinder schöpfen diese Möglichkeiten gerne aus und nutzen die Verantwortung für den Lernweg nach ihrem individuellen Bedürfnis.
Beispiel :Interviews
Podiumsdiskussion
Die Ergebnisse, die die Kinder abliefern, überraschen uns Lehrpersonen oft und zeigen uns immer wieder auf, dass die Kinder wenn sie die Verantwortung für ihr eigenes Tun übertragen bekommen, sehr wohl produktiv arbeiten können.
Besonders motivierte Kinder setzen sich zu Hause in Lerngruppen mit Lernaufgaben auseinander und arbeiten gemeinsam an den Präsentationen weiter.
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höller brigitte
Donnerstag, 9. August 2012
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Dem Projekt ging eine intensive Planung mit externen Experten (Projektträger Gemeinde Mals mit Initiator Dr. Joachim Winkler) und dem Lehrerteam voraus.
Die Kooperation der verschiedenen Klassen war eine interessante Herausforderung und motiviert uns verstärkter zusammenzuarbeiten. Auch die Kinder der "Nichtreformpädagogischen Klasse " wünschen sich für das nächste Schuljahr mehr Gelegenheiten zu bekommen, selbstorganisiert und eigenverantwortlich zu arbeiten.
LA Hoache.pdf
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höller brigitte
Donnerstag, 9. August 2012
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Am Beispiel des Projektes Hoache stellen wir exemplarisch das fächerübergreifende Arbeiten im Daltonplan wie es an unserer Schule praktiziert wird, vor.
Bei dieser Lernaufgabe stand die Aufarbeitung der „Hoache“ im Vordergrund und die einzelnen Fächer erkannten bestimmte Leistungen von einem anderen Fach an.
An diesem Projekt beteiligte sich auch eine andere Klasse, die nicht nach reformpädagogischen Ansätzen gearbeitet hat. Wir wollten dadurch erreichen, dass interessierte Lehrpersonen in das Arbeiten nach dem Daltonplan hinein schnuppern können und auch andere Kinder von dieser Arbeitsmethode profitieren können.
Zwei erste Klassen und eine zweite Klassen setzten sich zeitgleich mit dem Projekt „Hoache“ auseinander, wobei große Unterschiede in der Erarbeitung feststellbar waren. Die Kinder, die den traditionellen Unterricht gewohnt waren, mussten viel öfters nachfragen, hatten Probleme Studieranleitungen zu verstehen und benötigten immer wieder Hilfestellungen.
Im Anschluss an die Lernaufgabe „Hoache“ fand eine Präsentation der Arbeiten aller drei Klassen statt.
Die Moderatoren
Die drei Bienenwesen
Ein Erlebnispfad für Hecken
Durch das andaurende Trainieren von Präsentationsformen, zeigten die Kinder der Reformpädagogikklassen ein sicheres Auftreten und Erfahrung beim Vorstellen von Inhalten.
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höller brigitte
Donnerstag, 9. August 2012
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In den ersten beiden Schuljahren der Einführung der Daltonplan – Pädagogik konstruierte jeder Fachlehrer für seinen Fachbereich ein Assignment. Die Kinder waren oft mit sechs verschiedenen Lernaufgaben konfrontiert und standen durch die Flut von Arbeitsaufträgen unter Zeitdruck und einige waren dadurch demotiviert.
In diesem Schuljahr versuchten wird durch fächerübergreifende Themen die Papierflut in den Griff zu bekommen und die Kinder mit vielen verschiedenen Pensen nicht zu überfordern.
Zu Beginn eines jeden Semester legen wir gemeinsam die Themenfest, wobei eine Lehrperson das Hauptthema vorschlägt und die anderen Lehrer daran anknüpfen.
Dazu einige Beispiele der fächerübergreifenden Themen:
Fächerübergreifende Themen.pdf
Das Kind lernt dabei Inhalte aus verschiedenen Perspektiven kennen. Die verschiedenen Zugänge zu einem Thema ermöglichen dem Kind, einen Gesamtüberblick zu bekommen und steigern seine Lerneffizienz.
Dem Wunsch der Kinder, eigene Themenvorschläge einzubringen, wollen wir heuer nachkommen und ausgehend von ihren Interessensgebieten Assignments erstellen.
Ein weiteres Ziel ist es, bei der Gestaltung der Pensen die von Helen Parkhurst vorgeschlagenen „Departmental cuts“ zu integrieren.
Departmental cuts sind Hinweise, welche Leistungen auch von einem anderen Fach anerkannt werden. [1]
[1] Eichelberger,Harald:Eine Einführung in die Daltonplan – Pädagogik.Studienverlag Innsbruck, Wien, München, Bozen 2002. S. 28.
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höller brigitte
Donnerstag, 9. August 2012
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1. Beispiel:
Fach: Biologie - 2. Klasse
LA Insekten-Fauchschabe.pdf
2. Beispiel:
Fach: Gesundheitserziehung - 3. Klasse
LA Alkoholismus.pdf
3. Beispiel:
Fach: Mathematik - 1. Klasse
Beim Einkaufen.pdf
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höller brigitte
Donnerstag, 9. August 2012
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„Dadurch, dass wir seine Aufgabe in der Form eines Pensums geben, für dessen Erfüllung sich der Schüler verantwortlich weiß, geben wir der Arbeit Würde und ihm (dem Schüler – Verf.) das Bewusstsein eines bestimmten Zieles. Dieses Bewusstsein wächst, wenn wir ihm bewusst machen, dass wir ihm trauen und auch seinem Vermögen es (das Pensum – Verf.) zu leisten.“
Zitat von Helen Parkhurst
An unserer Schule arbeiten die Lehrpersonen Pensen aus, die in der Regel einen Zeitraum von zwei Wochen umfassen. Der Lehrer gibt ein Pensum, vertraut den Fähigkeiten des Kindes und das Kind verpflichtet sich die Arbeitsaufträge weitgehend selbstständig zu erledigen.
Die Pensen werden schriftlich festgehalten, sind klar formuliert. Die Lernaufgaben (Pensen) sind strukturiert und immer nach demselben Schema aufgebaut. Anknüpfend an die Alltagserfahrungen und den Interessenslagen des Kindes beginnen die Pensen mit einer Motivationsphase, einem Vorwort und beinhalten darauf aufbauend genaue Studieranleitungen.
Durch die selbstständige Auseinandersetzung mit den Lernaufgaben und den Austausch mit Lernpartnern wird die Nachhaltigkeit des Lehrstoffes gewährleistet. Immer wieder haben wir die Erfahrung gemacht, dass Themen, die Kinder eigenständig und selbstverantwortlich erarbeitet haben, sicherer abrufbar waren als jene Inhalte, die im traditionellen Unterricht durchgemacht wurden.
Die Kinder verknüpfen ihr erworbenes Wissen mit den gemachten Lernerfahrungen und freuen sich über Lernprozesse, die sie eigenverantwortlich angekurbelt haben.
Für dieses „selbstmachen“ teilen sich die Kinder die Zeit frei ein und nutzen sie nach ihren Möglichkeiten und ihrer Motivation.
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höller brigitte
Donnerstag, 9. August 2012
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Bei einer Klassenversammlung äußerten die Kinder einmal den Wunsch, das konzentrierte und anstrengende Arbeiten durch Spiele zu unterbrechen, um die nötige Energie aufzutanken. Auch das Lehrerteam sah im Anbieten von Spielen eine Möglichkeit, den Arbeitsstress abzubauen, zu entspannen und die Batterien neu aufzuladen.
In der Oase stehen vielfältige Materialien bereit, von denen sich das Kind etwas aussuchen und selbsttätig lernen kann. Lernspiele, Tangram, Perlenturm, Zauberwürfel, Knotentechniken, die die Kreativität, die Kombinationsfähigkeit, das soziale Miteinander, Konzentration, Lesen und Feinmotorik fördern. Wir konnten beobachten, dass Kinder die während der Arbeitsphasen wenig oder gar keinen Kontakt suchten, sich in Spielphasen näherten, ins Gespräch kamen und sich von einer anderen Seite kennenlernen konnten.
Besonders „lernschwächere Kinder“, die ansonsten sehr oft die Hilfen von Lernpartnern oder Lehrern benötigten, ließen ganz andere Fähigkeiten entdecken und ihr Selbstbewusstsein stieg. Kinder, die sich beim Spielen gefunden haben, trafen sich dann auch öfters um gemeinsame Arbeitsaufträge zu erledigen.
Ein wichtiger Aspekt, der beobachtet werden konnte, war die Förderung der kommunikativen Kompetenz.
„Denken und Wollen anderer Weltanschauungsgruppen achten und verstehen und die Kunst der Kooperation mit Andersdenkenden ernsthaft lernen“ [1]
ist ein wichtiges Anliegen des Reformpädagogen Peter Petersen und ist für unsere reformpädagogische Arbeit an der Schule in allen Phasen wichtig und es braucht immer wieder Situationen, wo die Kinder dies anwenden können.
miteinander spielen
das haben wir geschafft
[1] www.blikk.it/angebote/reformpaedagogik/downloads/rp_deutsch.pdf
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höller brigitte
Donnerstag, 9. August 2012
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Das Arbeiten nach dem Daltonplan erfordert viel Konzentration und viel Energie und man merkt es dem Kind an, wenn es nach den sogenannten Daltonstunden müde und abgespannt ist.
Wie wichtig und notwendig das Ausspannen ist, davon erzählt folgende Geschichte:
Es war einmal ein Gelehrter, der gerne mit seinen Katzen spielte, vor allem am Spiel mit den ganz jungen, noch tollpatschigen Kätzchen erfreute er sich oft stundenlang. Eines Tages beobachtete ihn ein vorüberwandernder Jäger dabei.
Schließlich fragte der den Gelehrten:
„Hast du nichts Besseres zu tun? Warum verschwendest du deine Zeit mit nutzlosem Spiel?“
Der Gelehrte schaute den Jäger verwundert an. Warum sollte er nicht spielen?
Deshalb sagte er zum Jäger: „Weshalb ist der Bogen in deiner Hand nicht gespannt?“
Der Jäger antwortete:„Das darf man nicht. Der Bogen würde seine Spannkraft verlieren, wenn er immer gespannt wäre. Wenn ich dann einen Pfeil abschießen würde, hätte er keine Kraft mehr.“
Auf diese Antwort hatte der Gelehrte gewartet. Er sagte:
„Siehst du! So wie du deinen Bogen immer wieder entspannst, so musst du dich auch selbst immer wieder entspannen und erholen. Wenn ich mich nicht entspanne, habe ich keine Kraft mehr für eine große Anstrengung. Wenn ich ausspanne, einfach mal nichts tue oder spiele, sammle ich neue Kraft.“
Aus diesem Grund haben wir eine Entspannungsecke (Oase) eingerichtet, wo das Kind sich nach einer anstrengenden Arbeitsphase erholen kann.
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Letzte Änderung: 22.11.2024
© Deutsche Pädagogische Abteilung - Bozen. 2000 -
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Kategorie:
Lernen