Grundschule Prad, Klasse 123a, gemeinsames Thema. Kinder beobachten Kaulquappen. Sie haben das gemeinsame Thema Amphibien und Reptilien behandelt und machten dazu einen Lehrausgang. |
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Die Natur ist das reichste Milieu, das sich an die sich verändernden Bedürfnisse eines Individuums anpasst, und spielt somit eine wichtige Rolle für die kindliche Entwicklung (vgl. Freinet 1998, S. 507). Im Sinne von Freinet darf es „keine Vorschule ohne eine naturnahe Umgebung geben, die aus einem mehr oder weniger großen Gelände mit Sand, Wasser, Steinen, Bäumen, Geröll, Felsen, wildlebenden Tieren und Haustieren besteht“ (ebd., S. 507). Dieses Gelände muss sich nicht unmittelbar in der Schule befinden, sondern an einem erreichbaren Ort, der sich als Alternative zum Lernen in der Schule anbietet. Die naturnahe Umgebung nimmt somit eine doppelte Funktion ein, zum einen bietet sie den Kindern die Gelegenheit, eine Arbeit nach ihren Bedürfnissen zu tätigen, und zum anderen können Kinder, die sich noch in der zweiten Phase, also in der des Sich-Einordnens befinden, bauen und Versuche machen, die ihren physischen Möglichkeiten und psychischen Bedürfnissen entsprechen. Das Arbeiten in der Umwelt soll nach Freinet immer eine soziale Absicht verfolgen. Kinder sollen die Möglichkeit bekommen, selbst ein Feld zu bestellen, sich mit der Tierzucht zu beschäftigen, Mauern zu bauen usw., also Tätigkeiten zu verrichten, die denen der Erwachsenen entsprechen und die sie in ihrem späteren Leben vielleicht verrichten müssen. Für die Tage, in denen die Kinder sich nur in der Schule aufhalten, schlägt Freinet vor, zumindest eine Ecke einzurichten, die ein Abbild der Natur darstellt. Unter anderem müssten sich in dieser Naturecke Sand, Pflanzen und Blumen in Töpfen oder Kästen befinden, ebenso eine Tierzucht mit Fischen und Insekten. Sofern die Möglichkeit besteht, wäre eine Haltung von Kleintieren wie Meerschweinchen, Hühnern und Schafen, für die Entwicklung der Kinder ebenso sehr bedeutend.
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