Die dritte Phase beginnt mit dem fünften Lebensjahr.

Das Kind nimmt in dieser Phase seine Umwelt bewusst wahr. Es versucht sie zu beherrschen, seine Kräfte zu erproben und zu stärken.

Es ist nun in der Phase der Arbeit, es kann sein Leben selbst in Angriff nehmen und bewusst steuern. Freinet bezeichnet alle Tätigkeiten, die ein Kind bewusst auf ein Ziel gerichtet durchführt, als „Arbeit“ (vgl. Kock 2006, S. 53f).

In dieser Phase arbeitet das Kind, sofern es ihm die Erwachsenen und die Umweltbedingungen erlauben. Wird ihm die Möglichkeit zum Arbeiten nicht geboten, so wählt es, nach den Erkenntnissen von Freinet, bewusst Spiele mit Arbeitscharakter aus.

Kinder dieses Alters verrichten Arbeiten nach ihren individuellen, psychischen und physischen Bedürfnissen. Freinet verwendet hier absichtlich den Begriff Arbeit und nicht Begriffe wie Aufgabe und Pflicht, der ein Kind in der Schule nachgeht, denn diese erfüllt man nur, „weil man dazu gezwungen wird“ (Freinet 1998, S. 506).