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Ihre
Erfahrungen und ihr Leben
Viele Jahrhunderte
lang hatten die Fürstinnen in unseren Breitengraden eine sehr wichtige
Aufgabe als Erbtöchter, Ehefrauen, als kluge Vermittlerinnen, großzügige
Stifterinnen und als Anregerinnen des kulturellen Lebens gehabt. Obwohl
sie eine sehr vielseitige Rolle spielten, wurden sie kaum in den Geschichtsbüchern
genannt. Nur einige dieser großen Frauen wurden auch namentlich
erwähnt, so z.B. die Tiroler Landesfürstin Margarethe
Maultasch, Eleonore von Schottland und PhilippineWelser,
um nur einige zu nennen.
Die Frauen des Adels
spielten auch dann eine wichtige Rolle, wenn es um eine Freundschaft mit
einem anderen Fürstenhaus ging. Aber nicht nur, dass auch vielversprechende
Beziehungen geknüpft und Friedensverträge besiegelt wurden,
sie konnten auch Landesgüter vergrößern und Herrschaftsansprüche
sichern. Durch eine Heirat wurden viele Fürstenhäuser verbunden
und somit viele politische Geschäfte gemacht. So geschah es früher,
dass fast jeder mit jedem verwandt war; nur ganz selten wurde aus Liebe
geheiratet (Philippine Welser).
Die Kinder der Adeligen
wurden am Hof unter der Obhut einiger Angestellten erzogen. Sie konnten
lesen und schreiben, manchmal auch etwas Latein, lernten reiten und waren
auch gute Jäger. Die Mädchen wurden sehr jung verheiratet. Die
Hochzeiten waren sehr aufwendig und prunkvoll, der Adel wurde aufgeboten,
befreundete Fürsten wurden als Ehrengäste eingeladen. Die Festlichkeiten
dauerten tagelang. Die Trauung erfolgte in der Kirche, und danach ging
es zum Hochzeitsmahl in die Burg, meistens wurde das Fest mit Musik umrahmt.
Ihr Gefolge war auch zugleich der Grundstock für den Hofstaat, er
war jedoch getrennt von dem des Fürsten.
Die Arbeitsteilung
zwischen den Geschlechtern gab es schon in dieser Zeit in vielen Bereichen.
Die Fürstinnen waren für das Soziale und für den Kontakt
zur Kirche verantwortlich und auch für die Erziehung der Kinder.
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