Die Geologie der Dolomiten ist durch eine besondere Vielfalt geprägt. Die genaue Abgrenzung dieses Gebirgsmassivs ist zwar bis heute umstritten, doch nehmen die „klassischen“ Dolomiten weite Teile im Südosten von Südtirol sowie im Osten des Trentino ein. Die Lienzer Dolomiten in Osttirol gehören nicht zu den eigentlichen Dolomiten, haben aber eine sehr ähnliche Landschaft.
Der Name „Dolomiten“ ist vergleichsweise jung: Er leitet sich von dem französischen Geologen Déodat de Dolomieu (1750–1801) ab. Bevor dieser das Dolomitgestein beschrieben hat, war die Bezeichnung „Monti pallidi“ (bleiche Berge) verbreitet, die bis heute im Gadertal und im Raum Belluno verwendet wird.
Charakteristisch für die Dolomiten ist der ständige Wechsel zwischen sanft gewellten Almen und den darüber liegenden steilen Riffen aus Kalkstein. Die Riffe ragen zum Teil bis in eine Höhe von etwa 3.000 bis 3.200 m auf. Interessant ist hierbei eine deutliche Terrassierung bei ca. 2.300 m (Schlern) und 2.800 m (Sella-Massiv). Auch Fanes-Alpe oder die Gardenaccia-Crespaina-Hochfläche zählen zu diesen Terrassen.
Im Kontrast dazu stehen die stark zerklüfteten Massive wie etwa Langkofel, Sextener Dolomiten und Rosengarten. Ursachen dieser unterschiedlichen Erscheinungsformen sind u. a. der stark gegliederte Schichtaufbau (gut zu sehen an der Rosengarten-Westflanke), die abwechselnde Hebung und Senkung ganzer Gesteinsblöcke mit unterschiedlichen Überflutungsphasen (sichtbar z. B. am Sellastock) sowie das Aufbrechen der geschlossenen Formationen durch vulkanische Gänge.
Fossilien
Die Dolomiten bestehen zu großen Teilen aus Sedimentgestein, das typische Schichtungen aufweist. Dazwischen findet man auch Lagen aus versteinerten Korallenriffen. Auch vulkanische Spuren lassen sich entdecken: So findet man z. B. im Latemar markante Einschnitte in den Hauptkamm – nur wenige Meter breit, aber bis zu 200 Meter tief –, an deren Grund dunkles und kissenartig abgerundetes Lavagestein zutage tritt.
Da die erkaltete Lava wesentlich weicher ist als das umgebende Kalkgestein, sind diese Gebiete stärker verwittert und weniger hoch. Das Lavagestein bildet oft das Grundgestein der weiten Almen in den Dolomiten und ist zum Teil auch verantwortlich für die wilde Zerklüftung mancher Massive (etwa des Latemar). |