Die geologische Auffaltung der Alpen als mehrstufiger Prozess begann vor etwa 230 Millionen Jahren im Erdmittelalter und fand ihren Abschluss vor etwa 30-35 Millionen Jahren. Dennoch, aus geologischer Sicht sind die Alpen ein junges Faltengebirge; zu diesem Typ zählen auch der Kaukasus und der Himalaja. Die Faltung ist möglich, da die Erdkruste aus vielen Platten besteht, die gegeneinander beweglich sind. Stoßen zwei Platten zusammen, entsteht an der Nahtstelle durch den Druck ein Gebirge.
Vor 230 Millionen Jahren: Der afrikanische Kontinent wurde in einer Drehbewegung gegen Europa gedrückt. Dazwischen befand sich die Adriatische Platte, die von zwei Ozeanarmen umschlossen wurde.
Auffaltung der Alpen
Vor etwa 53 Millionen Jahren führte Afrika eine direkt nordgerichtete Bewegung aus und trieb so die adriatische Platte wie einen Sporn in den südlichen Bereich von Europa hinein. Die Kollision und damit die große Gebirgsbildungsphase dauerte „nur“ etwa 5 Millionen Jahre. Im Maximum wuchsen die Alpen um etwa 5 mm pro Jahr in die Höhe.
Die Kontinentalplatten bewegen sich übrigens bis heute im Jahr etwa 5 cm aufeinander zu. Die Grenzlinie zwischen Afrika und der Adriatischen Platte einerseits und der Europäischen Platte andererseits verläuft durch Tirol. Sie wird als „Periadriatische Naht“ bezeichnet. Verlauf: Idrosee – Madonna di Campiglio – Malè – Proveis – Hofmahdsattel – Marauner Tal – äußeres Ultental Richtung Meran – Naiftal – Penser Tal – Penser Joch – Mauls – Vals – Terenten – Kiens – Bruneck – Sillian. |