Hitler und Mussolini waren sich einig, das Südtirolproblem radikal zu lösen. Hitler hatte nie einen Hehl daraus gemacht, dass er zu Gunsten seines „Verbündeten“ Mussolini auf Südtirol verzichten würde.
1939 wurden die deutsch- und ladinischsprachigen Südtiroler vor eine unmenschliche Entscheidung gestellt: Entweder sie optierten für die deutsche Staatsbürgerschaft und wanderten aus oder sie blieben italienische Staatsbürger und waren als Minderheit völlig ungeschützt. Diese Wahlmöglichkeit wird als Option bezeichnet.
Durch diese Option wurde die Bevölkerung in zwei Lager gespalten, in die Optanten und Dableiber, die sich erbittert bekämpften. Unter der Südtiroler Bevölkerung selbst wurden Angst und Schrecken verbreitet. Die Dableiber galten als die „Walschen“, die eigentlichen Verräter. Gewalt ihnen gegenüber war an der Tagesordnung. Es wurde das Gerücht verbreitet, dass jene, die sich für die italienische Staatsbürgerschaft entschieden, nach Süditalien umgesiedelt werden sollten.
Option
Lange Zeit war nicht klar, wo die Optanten angesiedelt werden sollten. Ein geschlossenes Gebiet wurde ihnen zwar versprochen, doch kamen viele zuerst in Lager in Tirol oder in Vorarlberg.
Auch aufgrund einer massiven Kampagne für die Auswanderung entschieden sich dann rund 85 Prozent der Bewohner für die deutsche Staatsbürgerschaft, circa 75.000 sind effektiv abgewandert. Durch den Zweiten Weltkrieg kam die Abwanderung ins Stocken. |