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Evaluationbericht:
Projekttage zu "Modellieren mit Mathe"

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Gliederung des Evaluationsberichtes
 

Kurzsbeschreibung des Projektes - Projektziele

Vorbereitung der Projekttage - Einladung von Schülerinnen und Schülern - Kontaktgespräch in Bozen

Ablauf der Projektage

Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler

Reflexionen in Bezug auf die Projektziele

Wie geht es weiter - Was ist bei einem nächsten Projekt zu beachten?

   
   
Kurzsbeschreibung des Projektes - Projektziele
 
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Beantragung des Projektes
  Am 8.5.2008 wird das Projekt als ein Wettbewerbsbeitrag im Wissenschaftsjahr Mathematik unter dem Stichwort "Mathe erleben" von Johannes Kratz, Gesamtschule Wulfen, Antonius Warmeling, Fichte-Gymnasium Hagen und Volker Eisen, Archigymnasium Soest beantragt. Als Kooperationspartner fungiert Willi van Lück, Gestalter der Lernumgebung "Modellieren mit Mathe".
   
Titel und Untertitel des Projektes
 

Reale Probleme - die Mathematik liefert Erkenntnisse und Entscheidungshilfen
Jugendliche aus den Jahrgangsstufen 11 und 12 untersuchen reale Probleme - unterstützt durch die Lernumgebung "Modellieren mit Mathe".

   

Projektziele

Redaktionelle Anmerkung:
Die Projektziele wurden gegenüber dem Projektantrag etwas umgestellt.

 
  1. Förderung der selbstregulierten Arbeit an realen Problemen mit Mathematik (Die Jugendlichen setzen sich in Kleingruppen auf der Grundlage ihrer eigenen Interessen forschend und selbstreguliert mit einem realen Problem auseinander.)
  2. Förderung der Kommunikation über die Möglichkeiten der Mathematik zur Erkenntnisgewinnung,
  3. Quantitative mathematische Modellierung an realen Problemen mit funktionalen und statistischen Mitteln ,
  4. Qualitative mathematische Modellierung an realen Problemen mit systemdynamischen Mitteln (Nutzung der Sprachmittel der systems dynamics) ,
  5. Nutzung von Werkzeugen wie Excel oder auch Powersim,
  6. Einordnung der erarbeiteten Modelle in den jeweils passenden mathematischen Kontext,
  7. Erarbeitung von Lösungsansätzen innerhalb des gewählten mathematischen Sachzusammenhangs und
  8. Interpretation und Bewertung der Lösungen bezogen auf das reale Problem.
Ort und Zeit der Durchführung
  Die Tagung findet im Salvador-Allende-Haus in Oer-Erkenschwick statt. Dieses Tagungshaus bietet Unterkunftsmöglichkeiten sowie eine passende Ausstattung mit Computerarbeitsplätzen.
Beginn der Projekttage: 28 .Oktober Jahr: 2008
Ende der Projekttage: 31. Oktober Jahr: 2008
   
Weiterführung oder Weiterentwicklung des Projektes
  Zwei Optionen für eine Fortsetzung in den nachfolgenden Jahren in Deutschland sind möglich:
a) Eine jährlich landesweit ausgeschriebene Modellierungswoche, in der an einem zentralen Ort besonders interessierte Jugendliche reale Probleme erforschen, setzt eine Unterstützung durch das Land NRW voraus (vergleichbar mit der Schülerakademie SMIMS).
b) Eine Reihe von Schulen / Klassen / Differenzierungskursen (nicht notwendig auf NRW begrenzt) beteiligen sich zeitgleich in vorgegebenen Projektwochen (jeweils im Okt. / Nov.) und bearbeiten Problembereiche aus ‚Modellieren mit Mathe’ projektartig. Die bereitgestellten Möglichkeiten der Online-Kommunikation ermöglichen dann den Austausch der einzelnen Gruppen, die jeweils dieselbe Fragestellung bearbeiten.
Die Organisation und Begleitung der Projekttage sollte in den nächsten Jahren durch die MUED (www.mued.de) ggf. in Zusammenarbeit mit dem Schulministerium NRW oder anderen erfolgen.
Der Erfahrungsgewinn aus dem Pilotprojekt 2008 und den weiteren Projekttagen in 2009 ff soll dazu führen, dass solche Projekte schulintern für alle Jugendlichen einer Klasse durchgeführt werden können. Das wäre die Option b.
   
   
Vorbereitung der Projekttage -
Einladung von Schülerinnen und Schülern -
Kontaktgespräch in Bozen
   
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Föderung des Projektes
 

Noch im Mai 2008 wird der Projektantrag angenommen: Das Projekt wird gefördert durch den Wettbewerb "Mathe erleben!" im Wissenschaftsjahr Mathematik. Das bedeutet, dass sich die Kosten für Jugendlichen reduzieren.
Somit wird am 26.6.2008 unter den beteiligten Betreuern abgesprochen, welche realen Probleme den Jugenlichen zur Auswahl angeboten werden sollen, wie die Projekttage ablaufen sollen und dass die Schülerinnen und Schüler ab Mitte August mittels eines Flyers zur Teilnahme eingeladen werden sollen.

   
Reale Probleme zur Auswahl
 

Bei der Auswahl wurde berücksichtigt, dass die Probleme möglichst aus unterschiedlichen Wirklichkeitsbereichen stammen und dass es inhaltliche Bezüge unter ihnen gibt.

   
vorgesehenes Programm
 

Dienstag, den 28.10.2008:
Anreise bis 18.00 Uhr; Kennenlernrunde 20.00 Uhr ...
Mittwoch, den 29.10.2008
9.00 Uhr: Einstiegsrunde; anschließend Arbeit in festen Kleingruppen mit Festlegung des Themas
12.00 Plenum
15.00 Uhr bis 18.00 Uhr: Weiterarbeit in Kleingruppen; Spieleabend
Donnerstag, den 30.10.2008
Ganztägig: Arbeit in Kleingruppen; abends: Spaziergang, Kneipe, u.a.
Freitag, den 31.10.2008
9.00 Uhr Präsentation der Gruppenergebnisse
12.00 Uhr Abschlussplenum und Abreise nach dem Mittagessen

   
Einladung der Jugendlichen zur Teilnahme -
Ausschnitte aus dem Flyer
 

Liebe Schülerinnen und Schüler,
die Mathematik liefert Erkenntnisse und Entscheidungshilfen bei realen Problemen? Könnt ihr euch das vorstellen, habt ihr euch schon mal damit beschäftigt?
Wir laden euch ein, dies für eines der realen Probleme in Kleingruppen und selbstorganisiert im Rahmen von 3 Projekttagen auszuprobieren. .... Wichtige Hilfsmittel sind: Tabellenkalkulation, CAS und Simulationsprogramme ...
Bewirb dich ... bis spätestens zum 26.9.2008 beim Ansprechpartner deiner Schule. Entscheide dich für eines der zur Auswahl gestellten realen Probleme.

   
Kontaktgepräche in Bozen
  Am 13.10.2008 findet im Schulamt in Bozen unter Leitung von Marta Herbst-Spöttl ein Gespräch zwischen Hans Kratz, Antonius Warmeling, Willi van Lück und vier Kolleginnen und Kollegen aus Südtirol statt. Es wird besprochen, ob schon in diesem Jahr, während der Projekttage in Oer-Erkenschwick, auch Klassen aus Südtirol an den obigen realen Problemen arbeiten können. Dann wäre an den Projekttagen auch eine "internationale" Kommunikation auf dem Forum möglich. Das Vorhaben wird auf 2009 geschoben!
   
   
Ablauf der Projektage
 
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Dienstag-Abend
 

Regularien zum Haus werden mitgeteilt. Danach erklären die Jugendlichen, an welchem realen Problem sie arbeiten wollen. Das reale Problem "Industrialisierung = Lebensqualität?" wird nicht gewählt. Die realen Probleme "Energie"Hunger" ..." und "Klimawandel ..." werden nur einmal gewählt. Das reale Problem "Extreme Armut ..." wollen aber gleich sieben Jugendliche bearbeiten.
Nach der Kennenlernrunde bilden sich fünf Arbeitsgruppen, in denen jeweils drei Jugendliche (in einer Gruppe sind es zwei) aus verschiedenen Schulen miteinander arbeiten wollen.

   
Mittwoch
 

Nach einer kurzen Einführung in die Struktur der Lernumgebung "Modellieren mit Mathe" gehen die Kleingruppen an ihre Arbeit. Im Plenum zum Abschluss des Morgens, benennen sie ihre Frage(n) an denen sie arbeiten wollen:

  • Wie wirkt sich die Unterernährung auf die Entwicklung der Menschen aus? Wie kann man den Hunger bekämpfen?
    kurz: Unterernährung und ihre Folgen
  • Was für Auswirkungen hat die Staatsverschuldung auf die Bevölkerung? Vergleich verschiedener Länder auf verschiedenen Kontinenten
    kurz: Extreme Armut - Verschuldung
  • Energieeffiziente Gestaltung von Glasfassaden, abhängig von der geographischen Lage?
  • Welche Art von erneuerbaren Energien ist am effizientesten? Wie ist der Emissionsunterschied in unterschiedlichen Städten und Regionen?
    kurz: Klima
  • Ist ein sportlicher Körper das Ideal der Zeit? Gibt es ein Idealmaß?
    kurz: big body
Mittwoch und Donnerstag
   

Kleingruppearbeit:
Julian Lücke (Klasse 11, Gesamtschule Wulfen),
Inga Voßeler (Klasse 12, Fichte- Gymnasium Hagen) und Nikolas Specht (Klasse 12, Fichte- Gymnasium Hagen)

(Bilder von rechts nach links)

Thema:
Unterernährung und ihre Folgen

 

   

Kleingruppenarbeit:
Dorothee Selzer (Klasse 12, Fichte- Gymnasium Hagen), Thomas Botterbrod (Klasse 11, Gesamtschule Wulfen),
Leroy Winkler (Klasse 11, Gesamtschule Wulfen)

(Bilder von rechts nach links)

Thema:
Extreme Armut - Verschuldung

 

   
Kleingruppenarbeit:
Anja Widera (Klasse 12,
Fichte-Gymnsium Hagen) und
Katrin Wahle (Klasse 12,
Archigymnasium Soest)

(Bilder von links nach rechts)

Thema:
"Energieeffiziente Gestaltung von Glasfassaden, abhängig von der geographischen Lage".

 
   

Kleingruppenarbeit:
Sacha Gerber (Klasse 12, Fichte- Gymnasium Hagen), Neele Busse (Klasse 12, Archigymnasium Soest) und Edwin Jakob (Klasse 11, Gesamtschule Wulfen)

(Bilder von rechts nach links)

Thema "Klima".

 
   

Kleingruppenarbeit:
Dustin Hirsch (Klasse 12, Fichte- Gymnasium Hagen), Philipp Meyer von der Twer (Klasse 11, Gesamtschule Wulfen) und Oksana Nikischin (Klasse 12, Gesamtschule Wulfen)

(Bilder von rechts nach links)


Thema "Big Body ".

 
     
Beratungen der Jugendlichen bei ihrer selbstregulierten Arbeit
  Die Kleingruppen arbeiten am Mittwoch und Donnerstag wie vorgesehen. Sie werden durch die betreuenden Lehrpersonen beraten, wenn sich bei ihnen eine Frage (insbesondere nach brauchbaren Informationen) einstellt.
     
Freitag
 

Am Freitag wird zunächst noch in einigen Gruppen die Power-Point-Präsentation abgeschlossen. Gegen 10.00 Uhr wird zum Plenum gerufen und wie folgt eingeführt:

  • Erinnert an die Ausgangsfrage – benennt ggf. zusätzliche, neue Fragestellungen.
  • Tragt eure Präsentation langsam, deutlich und nachvollziehbar vor.
  • Äußert euch zu dem Ertrag euer Untersuchung.

Direkt nach dieser Einführung präsentieren die Kleingruppen hintereinander bis 12.00 Uhr ihre Ergebnisse, jeweils mittels einer Power-Point-Präsentation.
Und unmittelbar nach den Präsentationen gehen die Jugendlichen auseinander und fahren nach Hause.

     
Präsentationen im Plenum
 
   
   
Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler
   
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Die Ergebnisse der Kleingruppen sind unter "Exemplarische Arbeitsergebnisse von SchülerInnen" veröffentlicht
  Die Ergebnisse der Kleingruppen sind in dieser Lernumgebung unter "Exemplarische Arbeiten von SchülerInnen" - jeweils beim zugehörigen realen Problem - veröffentlicht. Alle fünf Kleingruppen fertigen eine Power-Point-Präsentation an. Sie ist jeweils im inhaltlichen Ablauf beschrieben, aber auch in dieser Lernumgebung abrufbar (herunterladbar).
     
    Projektarbeit zum Thema: "Unterernährung und ihre Folgen"
     
    Projektarbeit zum Thema: Extreme Armut - Verschuldung
     
    Projektarbeit zum Thema: Energie effiziente Gestaltung von Glasfassaden, abhängig von der geographischen Lage
     
    Projektarbeit zum Thema: Klima
     
    Projektarbeit zum Thema: Big Body
   
   
Reflexionen in Bezug auf die Projektziele
   
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Zielfindungen in den Kleingruppen über eine Forschungsfrage
sowie für die Art der mathematischen Analyse

 

 

Die Kleingruppen arbeiten zwar am selben Thema, sie können sich aber innerhalb von etwa 60 Minuten über ihre gemeinsamen Forschungsfragen verständigen. In diesem Verständigungsprozess werden auch schon erste Absprachen über die Art der mathematischen Analyse getroffen.

Generell ist festzustellen, dass die allgemeinen mathematischen Kompetenzen (siehe auch die obigen Projektziele 1 und 2) durch die fortwährende Selbstorganisation der Arbeit in den Folgestunden immer wieder herausgefordert und somit vertiefter gelernt wurden. Und dass die Jungendlichen diese Kompetenzen erworben hatten, das zeigten sie in den Plenumsphasen.

Zitat aus den Bildungsstandards im Fach Mathematik für den mittleren Schulabschluss, KMK Beschluss vom 4.12.2003, Seite 7:
"Mit dem Erwerb des Mittleren Schulabschlusses sollen Schülerinnen und Schüler über die nachfolgend genannten allgemeinen mathematischen Kompetenzen verfügen, die für alle Ebenen des mathematischen Arbeitens relevant sind. Diese Kompetenzen werden immer im Verbund erworben bzw. angewendet." (Hevorhebung durch Redaktion)

     
Interesse an qualitativer, dynamischer Modellierung, aber ...
  Während der Zielfindungsphase stellt sich auch heraus, dass fast alle Schülerinnen und Schüler ein Interesse daran haben, ggf. dynamisch zu modellieren. Daher erhalten die Jugendlichen im Gruppenraum in fragend-entwickelnder Form über die Grundlagen von Dynasys (ein Modellbildungssystem für systemische Modellierung) eine (sehr) kurze Einführung. In der nächsten Stunde stellte sich aber bereits nach einigem Probieren heraus, dass die Jugendlichen sich noch nicht trauten, diese Art der mathematische Analyse vorzunehmen. Das obige Projektziel 4 bleibt daher in diesem Pilotprojekt unerreicht.
     
Quantitative mathematische Modellierungen zu den selbst gewählten Forschungsfragen während der Projekttage in allen Kleingruppen -

Herausforderung und somit Förderung von allgemeinen mathematischen Kompetenzen
  Alle fünf Projektarbeiten der Schülerinnen und Schüler zeigen übereinstimmend, dass die Jugendlichen mit funktionalen und ggf. mit statistischen Mitteln ihre Forschungsfrage mathematisch modelliert haben. Sie zeigen weiter, dass die Jugendlichen das Werkzeug Excel sinnvoll genutzt haben, um Sachzusammenhänge in Tabellen und Diagrammen darzustellen. Und sie zeigen auch, dass die jeweiligen vorgenommenen mathematischen Modellierungen den Jugendlichen erkenntnismäßig dabei geholfen haben, Lösungen der selbst gewählten Forschungsfragen (reale Probleme) zu interpretieren und zu bewerten. In den Präsentationen wurde außerdem deutlich, wo die Jugenlichen noch offene Fragen sehen.

Generell ist also festzustellen, dass die allgemeinen mathematischen Kompetenzen, formuliert in den Bildungsstandards:
  • Mathematisch argumentieren,
  • Probleme mathematisch lösen,
  • Mathematisch modellieren,
  • Mathematische Darstellungen verwenden,
  • Mit symbolischen, formalen und technischen Elementen der Mathematik umgehen und
  • Kommunizieren
durch die Arbeit während der Projekttage weiter gefördert worden sind, aber auch schon als Kompetenzen in den Projektarbeiten festzustellen sind. (Siehe hierzu auch die obigen Projektziele 4 bis 8.)
   
Präsentation der Ergebnisse der Forschungsfragen am Ende der Projekttage

  Wie erwartet, stellen alle Kleingruppen eine Power-Point-Präsentation her. Das können die Jugendlichen. Sie sind auch in der Lage,
  • die einzelnen Folien ansprechend, medial zu gestalten,
  • Excel-Tabellen und Excel-Diagramme zu nutzen und in die Folien einzubeziehen und
  • Bilder und Texte aus der Lernumgebung und dem Internet in die Folien einzubauen.

Die Power-Point-Präsentationen sind also sehr gut gemacht. Siehe Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler.

Die Präsentationen der Forschungsergebnisse beginnen immer damit, dass die Jugendlichen ihre Forschungsfrage noch einmal benennen. Dann tragen sie langsam ihr Ergebnis vor, was aber bedeutet, dass im Zeittakt von etwa 2 Minuten eine Folie auf die andere folgt und das 120 Minuten lang. Denn es gibt insgesamt rund 60 Folien, die alle in 120 Minuten gezeigt, mit verteilten Rollen vorgetragen und besprochen werden. Alle Schülerinnen und Schüler hören aber gespannt und aufmerksam zu.

Die Aussagen auf den Folien sind auch relativ deutlich. Aber: Power-Point-Präsentationen sind ein "rigoroser Lehrervortrag". Und das von Jugendlichen - ohne pädagogische Vorbildung - für Jugendliche. Die Aussagen der Jugendlichen sind daher auf Grund ihrer sachlichen und teilweise auch mathematischen Komplexität in den kurzen Vortragszeiten nicht immer nachvollziehbar. Und: In den Aussagen auf den Folien gibt es auch sachliche Ungenauigkeiten. Es fehlte die Zeit für Nachfragen, Klärungen und Diskussionen.

     
Äußerungen von Jugendlichen zur Arbeit an den Projekttagen
 

Alle Jugendlichen - ohne Ausnahme - bekunden, dass ihnen die selbstständige und selbstorganisierte Arbeit sehr gut oder ausgezeichnet gefallen hat. "Das müsste es öfter geben!" Sie setzen ihr Lernen an den Projekttagen in Kontrast zum herkömlichen, lehrerzentrierten Mathe-Unterricht in fragend-entwickelnder Form.
Einige Jugendliche äußern sich in der Weise, dass sie durch die Arbeit angeregt worden sind, über die Sache weiter nachzudenken.
Zwei Gruppen stellen ausdrücklich fest, dass die Arbeit spannend und interessant war, aber eigentlich wenig mit Mathe zu tun hatte. Diese Aussage blieb im Raum stehen. Hier fehlte die Zeit, die erarbeiteten Lösungs-Modelle der Gruppen in einen passenden mathematischen Kontext einzuordnen (siehe Projektziele 6 und 7) und so auch die Bedeutsamkeit der Mathematik für die Lebenswirklichkeit (auch der Jugendlichen) erkennen zu lassen.
Eine Gruppe stellte fest, dass im Internet keine Zeitreihen zur Entwicklung von Schulden oder "Hunger" zu finden sind. Auch diese Aussage blieb im Raum stehen. Es fehlte die Zeit, zu zeigen, dass solche Reihen aufbereitet in der Lernumgebung verfügbar sind.

   
   
Wie geht es weiter? -
Was ist bei einem nächsten Projekt zu beachten?
   
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Die Ergebnisse bezüglich des Lernens allgemein mathematischer Kompetenzen sind hoch beachtenswert! Jugendliche begrüßen diese Art des Lernens!
 

In jedem Fall sollten weitere Projekte dieser Art geplant, organisiert und durchgeführt werden. Hierzu gibt es die beiden folgenden Optionen, die sich aber nicht gegenseitig ausschließen.

Modellierungswochen an zentralen Orten: Es findet in Südtirol und in NRW oder auch in anderen Bundesländern eine jeweils landesweit oder regional ausgeschriebene Modellierungswoche an zentralen Orten für besonders interessierte Jugendliche oder Kinder statt. Die Jugendlichen oder Kinder arbeiten, wie im Pilotprojekt, an selbstgewählten Forschungsfragen zu realen Problemen oder Sachsituationen aus den Lernumgebungen "Modellieren mit Mathe" oder "Mathe überall".

Schulinterne Projekttage: Eine Reihe von Schulen / Klassen / Differenzierungskursen beteiligt sich zeitgleich an vorgegebenen Projektwochen oder Projekttagen, die jeweils Ende Oktober bis Anfang November stattfinden. Auch hier arbeiten Schülerinnen und Schüler selbstbestimmt, aber an vorgegebenen Analyse"aufgaben" zu realen Problemen oder Sachsituationen aus den Lernumgebungen "Modellieren mit Mathe" oder "Mathe überall".

In beiden Fällen ermöglichen die bereitgestellten Möglichkeiten der Online-Kommunikation einen Austausch unter den Gruppen, die jeweils eine ähnliche Fragestellung bearbeiten.

In Deutschland übernimmt die MUED die Grundorganisation in Zusammenarbeit mit den Paten der Lernumgebungen und auch ggf. mit offiziellen Stellen in Deutschland sowie mit dem Pädagogischen Institut in Bozen.

     
Was im Pilotprojekt gelernt
wurde, oder:

Worauf bei zukünftigen Projekten dieser Art geachtet werden sollte!
 

Damit die Kinder und Jugendlichen sich nicht im Internet verlieren und für ihre Arbeit brauchbare Informationen finden, müssen die BeraterInnen während der Modellierungsphase immer mal wieder auf die aufbereiteten Informationen in den Lernumgebungen verweisen. Sie müssen sie zu diesem Zweck aber im Detail kennen.
Brauchbare Daten im Internet recherchieren zu können und die Brauchbarkeit bewerten zu können, ist in Zukunft eine notwendige medienpädagogische Kompetenz.

Während der Präsentation - d.h. in der Präsentationsphase - muss genügend Zeit sein für sachliche Nachfragen und Klärungen sowie für mathematische Reflexionen.

Sollen die Kinder und Jugendlichen in den Modellierungswochen oder an den Projekttagen auch Zusammenhänge und Wechselwirkungen qualitativ bzw. dynamisch modellieren, was in jedem Fall anzustreben wäre, so müssen sie darauf vorbereitet werden oder es muss während der Modellierungswochen oder an den Projekttagen genügend Zeit dafür gegeben werden.

Je weniger Tage (oder Stunden) für Modellierungen verfügbar sind, um so strenger müssen die Vorgaben für die Kleingruppen sein. Um so mehr müssen die Kinder und Jugendlichen dazu angehalten werden, die in den Lernumgebungen angebotenen Analyseanforderungen durchzuführen. Auch diese offen formulierten Analyse-Anforderungen lassen immer noch viel Raum zur Selbstregulierung des Lernens. Siehe hierzu: Skizzen für einen projektorientierten Unterricht mit realen Problemen
     
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