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Bei der Methode des
"Individuellen Lesens und Schreibens" (JUNA 1990) knüpft
die Arbeit mit dem gewählten Wortmaterial der Kinder und den daraus
resultierenden Buchstaben in vielen Punkten an das vorschulische
spielende Lernen an. Merkmale des vorschulischen Spiels wie
- Verstecken,
- Suchen,
- Raten,
- oftmaliges Wiederholen
einer Handlung,
- Sammeln,
- Zerlegen,
- Zusammenbauen
finden
sich in dieser Schreib- Lesemethode ebenso wie die Möglichkeiten,
sich mit Hilfe der Schrift bemerkbar zu machen und Wünsche zur Geltung
zu bringen. Das spielende Lernen,
in dem Neugier,
Freude am Entdecken und selbst
Tun eine große Rolle spielen, wird in der Schule zu einem
Lernverfahren mit bestimmten Regeln.
Diese Regeln
werden gemeinsam erarbeitet und als "Leitkarte"
für späteres Handeln festgehalten. So entstehen im Laufe der
Zeit Richtlinien
- für die
Bearbeitung eines Arbeitwortes,
- für
den Umgang mit dem so entstandenen Grundwortschatz,
- zur Korrektur des
eigenen Textes usw.
Diese "Leitkarten"
befähigen die Kinder zu selbständiger Arbeit und befreien den
Lehrer von der Pflicht der ständigen verbalen Leitung.
Schulanfänger
kommen meist mit ganz bestimmten Erwartungen in die Schule, die die meisten
Kinder auch schon artikulieren können.
Auf
die Frage: "Was willst du in der Schule alles tun?"
antworten
die meisten Kinder :"Lesen, schreiben und rechnen!"
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Wie enttäuscht
sind diese Kinder, wenn sie die ersten Schulwochen mit für sie sinnlosen,
graphomotorischen Übungen verbringen müssen, da ihnen der Zusammenhang
zum Schreiben nicht bewusst ist und auch kaum bewusst gemacht wird.
Die hohe Motivation
der Schulanfänger bleibt bei herkömmlichen Methoden oft ungenützt
und verwandelt sich im schlimmsten Fall nach wochen- oder monatelangen
Frustrationserlebnissen in Abneigung gegen das Schreiben und Lesen. Dabei
sind die häufigsten Fehler, die
hier passieren,
- die Über-
oder Unterforderung der Schulanfänger,
- das Nicht-Offenlegen
der Ziele, die dem Lehrer vorschweben,
- der zu lange andauernde
Einsatz von sogenannten "Vorübungen" im graphomotorischen,
akustischen und visuellen Bereich, die nicht für alle Kinder notwendig
sind und selten dem individuellen Stand der Kinder adäquat verwendet
werden.
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