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Der Methodenstreit
zwischen Ganzheitsmethode und Einzelheitlich-Synthetischen
Methoden beschäftigt Grundschuldidaktiker seit vielen Jahren.
Der
ganzheitliche Ansatz des Lesenlernens ist
ca. 200 Jahre alt und wurde als Ganzwort - und Ganzsatz - Methode entwickelt.
Für die Vertreter der Ganzwort- Methode steht die Wahrnehmung visueller
Gestalten im Vordergrund. Sie gehen von Wörtern und nicht von Buchstaben
aus. Bei der Ganzsatz - Methode steht das Lesen
als Sinnentnahme im Vordergrund. Hier wird mit ganzen Sätzen
begonnen. Es gibt einige Argumente, die für
einen ganzheitlichen Unterricht im Lesen und Schreiben sprechen:
- Nur das Lesen
sinnvoller Texte vermittelt Kindern die Erfahrung, dass Schrift
etwas mit inhaltlicher Information zu tun hat.
- Die Verwendung
ganzer Wörter im Anfangsunterricht erlaubt, an der Spracherfahrung
der Kinder anzuknüpfen, weil nicht auf lese-technische Gesichtspunkte
wie Schwierigkeit und Bekanntheit einzelner Buchstaben - Laut - Verbindungen
Rücksicht genommen werden muss.
- Der Ansatz am ganzen
Wort vermindert die Schwierigkeiten des Dehnlesens also der Synthese
künstlicher Einzellaute.
- Die Rechtschreibung
wird dadurch gefördert, dass man sich nicht an den oft mehrdeutigen
Einzellauten orientiert, sondern das optische Wortbild als Einheit einprägt.
Die Schwierigkeit, die auftritt, sobald die Anzahl der erlernten Wörter
ansteigt, bzw. wenn ähnliche Wörter gespeichert werden sollen
ist bei dieser Methode absehbar. Deshalb wurde dieser Weg in der Unterrichtspraxis
kaum konsequent durchgehalten, da die Kinder entweder nach einiger Zeit
selbst mit der Analyse begonnen haben oder Buchstaben als gleiche Elemente
in Wörtern wiedererkannt haben.
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