"Die höheren
Assoziationsebenen sind für die räumliche Ordnung graphischer
Einzeleindrücke zuständig. Misslingt diese visuelle Verbindung,
können z.B. Buchstaben nicht mehr in der richtigen Raumlage
geschrieben werden. Verletzungen der sekundären Hörzonen
können drei Folgen haben:
- Beeinträchtigung
des phonemischen Gehörs, also Vertauschen ähnlich klingender
Buchstaben (b/d oder g/k);
- Unfähigkeit,
schwierige Lautgruppen (z.B. Konsonantenhäufungen) lautlich
zutreffend zu analysieren und die Buchstabenfolge entsprechend
einzuhalten;
- Störungen
des Sprachgedächtnisses, so dass die Folgerichtigkeit und
Vollständigkeit gedanklicher Schritte (z.B. der Wortfolge)
nicht mehr gesichert ist.
Verletzungen
der linken kinästhetischen Sekundärzonen haben Verschreibungen
zur Folge, bei denen ähnlich artikulierte Laute verwechselt
werden (z.B. d/g oder s/sch).
Ist die motorische
Steuerung der Artikulation gestört, funktionieren Sprachmelodie,
Lautfolge und -wechsel nicht mehr richtig, so dass die Abfolge von
Buchstaben oder Wortteilen durcheinander gerät.
Eine schreibmotorische
Automatisierung sehr vertrauter Wörter, z.B. des eigenen Namens,
kann Störungen in der akustischen Analyse (s.o.) kompensieren,
was auf alternative Organisationsmöglichkeiten der Rechtschreibleistung
hindeutet"
(BRÜGELMANN 1983).
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