Siehe
Modell
Brügelmann
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Grundsätzlich
sind bei der Methode des Individuellen Lesens
und Schreibens alle Hilfen, alle Strategien
erlaubt, die zum Ziel führen. Sie sollten jedoch nicht, wie bei herkömmlichen
Methoden, verbindlich für alle Kinder zur gleichen Zeit gegeben werden,
sondern den momentanen Bedürfnissen des einzelnen Kindes angepasst
sein. Dies setzt eine ständige und genaue Beobachtung
der Kinder und ihrer Lernstrategien beim
Erstellen der freien Texte voraus.
Auch BRÜGELMANN (1983) nennt einige Möglichkeiten der
"...Verknotung
von Wörtern in unterschiedliche Merkmalsätze", wobei
sich Assoziationen anscheinend nicht standardisieren lassen. "Sie
müssen nur für den einzelnen wirklich bedeutungsvoll, d.h.
in eigenen Erfahrungen verankert sein". |
Diese Bedeutung ist
z.B. dann gegeben, wenn es sich um das Erlernen der Rechtschreibung von
Wörtern aus dem eigenen Text des Kindes handelt.
Kinder benötigen
auf dem Weg zur Orthographie unterschiedlichste
Hilfen. Für manche Schüler bietet
in der Anfangsphase des Schreibens die Sinnlautmethode Hilfe, die versucht,
den Buchstaben an eine bedeutsame Erfahrung anzubinden Hilfe, andere benötigen
Schlüsselwörter (O wie Oma) oder Lautgebärden, um sich
die Buchstaben zu merken.
Um sich ein Wort zu
merken, sind "Eintragungen" in unterschiedlichsten Dimensionen
in unserem Gehirn notwendig.
"Sucht
man das Wort über eines dieser Merkmale (Schreibweise beim Lesen;
Klang beim Diktat; Bedeutung beim Reden oder Schreiben), dann werden
auch die anderen Dimensionen mit aktiviert und auf diese Weise Assoziationen
in ganz verschiedene Richtungen ausgelöst" (BRÜGELMANN
1983). |
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Für die Rechtschreibung
ist sowohl die
- Bedeutung eines
Wortes als auch
- akustische und
visuelle Durchgliederung,
- Merkfähigkeit
und
- der Bewegungsablauf
beim Schreiben des Wortes
wichtig. Welcher
dieser Faktoren für den einzelnen Schüler von besonderer Bedeutung
ist, ist individuell verschieden.
Der Lehrer
hat daher die Aufgabe, Materialien und Übungen zu all diesen Bereichen
bereitzustellen und den Kindern als Hilfe anzubieten. Dies und die Notwendigkeit
der Beobachtung der einzelnen Kinder macht die Durchführbarkeit individualisierender
Methoden von einer möglichst geringen Klassenschülerhöchstzahl
abhängig.
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