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Dem Lehrer muß jedoch
klar sein, daß er den Kindern nicht diktieren kann, was ihre Werte sein
sollen und welche Erfahrungen sie haben werden. Nur Dinge, die aus der
Erfahrung des Kindes erwachsen sind, stehen in Einklang mit seinem Leben.
Auch wenn der Lehrer
das Kind nach seinen Wünschen, Zielsetzungen, Meinungen, Interessen usw.
fragt, weiß er in vielen Fällen oft wirklich nicht, welche Werte das einzelne
Kind hat. Lehrer sind geneigt, Kindern Werte zuzusprechen, die sie nicht
haben, und glauben, jedes Kind müsse Fähigkeiten entwickeln, seine Zielsetzungen,
Wünsche, Gefühle, Einstellungen usw. zu prüfen, wenn es die beste Beziehung
zwischen seinem Leben und der es umgebenden Welt finden soll.
Was
tut nun ein Lehrer, wenn er Kindern helfen will, Werte zu entwickeln?
Er ist ihnen behilflich,
den Vorgang des Bewertens anzuwenden. Der Lehrer soll die Kinder ermutigen,
eine Auswahl zu treffen und ihnen helfen, andere Möglichkeiten zu entdecken,
die Alternativen abzuwägen und dabei über deren Konsequenzen nachzudenken.
Die Kinder sollen auch die Möglichkeit bekommen, das von ihnen Gewählte
öffentlich bestätigen zu können und der Lehrer soll sie darin bestärken,
in Übereinstimmung mit dem Gewählten zu handeln. Der Erwachsene kann den
Vorgang des Bewertens unterstützen und damit Kindern helfen, selbständig
zu klären, worauf sie Wert legen. Es sollte zunehmend erkennbar sein,
daß der Erwachsene Kindern seine Lieblingswerte nicht aufzwingt oder sie
zu Werten überredet. Viele Leute lassen nur widerstrebend zu, daß ein
Kind frei wählt, was es schätzt, weil sie es vielleicht nicht für alt
oder erfahren genug halten und nehmen sich auch nicht die Zeit, dem Kind
bei der Wertfindung zu helfen
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