Leistungserziehung oder:
alle Kinder stärken
das
pädagogische Tagebuch
pädagogisches
Leistungsverständnis
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Lehrer sind per Diensteid
zur Schülerbeurteilung gezwungen. Schülerbeurteilung setzt immer eine
Diagnose des Schülers voraus. Doch kommt es sehr darauf an, zu welchem
Zwecke diese Diagnose benutzt wird. Im herkömmlichen Unterricht diagnostiziert
der Lehrer die Leistungen der Schüler, um ihnen einen Rangplatz in der
Kompetenzhierarchie der Klasse zuzuordnen und letztlich, um sie in eine
bestimmte Schullaufbahn zu orientieren. Man könnte hier von einer Zuordnungs-
und Selektionsdiagnose sprechen.
Unter einem pädagogischen
Gesichtspunkt verfehlt eine solche Diagnose den eigentlichen Zweck pädagogischer
Diagnostik. Der kann nur darin bestehen, die Stärken und Schwächen eines
Schülers möglichst genau zu erkennen, um ihm dann zu gezielt zu helfen.
Hier bietet sich der Begriff der Förderdiagnostik
an. Soll pädagogische Diagnostik ihrem Namen gerecht werden, so kann sie
nur Förderdiagnostik sein. Förderdiagnostisches Handeln hat als Ziel,
detaillierte Informationen über die Leistungsfortschritte, aber auch die
Schwierigkeiten der einzelnen Schüler zu gewinnen, um so seine weiteren
Lernprozesse optimal steuern zu können.
Bei den Lernberichten
"zeigt sich ganz
deutlich, dass eine Änderung der Mitteilungsform ohne Verbesserung
der diagnostischen Vorgehensweisen die Probleme nur verschleiert,
aber nicht der Lösung näher bringt.. Das kann nur durch wissenschaftlich
gesicherte und praxisnahe diagnostische Bemühungen in Verbindung mit
pädagogisch sinnvollen Mitteilungsformen geschehen"
(Ingenkamp, 1989, S. 30). |
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Und Kleber bedauert,
"dass sich Diagnose
zur pädagogischen Hilfe und Auslesebeurteilung anscheinend nicht mehr
trennen lassen. Jede Beurteilung auch mit ausschließlichen Förderbemühungen
des Lehrers gerät ihm unter der Hand gleichzeitig zu einem Selektionsakt"
(Kleber, zitiert nach: Fittkau, in: Klauer, 1978, S. 729). |
Förderdiagnostik ist
eine anspruchsvolle Aufgabe, auf die LehrerInnen in der Regel durch ihre
Ausbildung kaum vorbereitet sind. Deshalb müssen sie über Weiterbildungsangebote
die Möglichkeit erhalten, ihre diagnostischen Kompetenzen in diesem Sinne
zu entwickeln.
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