|
|
|
|
|
|
pädagogischer und
unpädagogischer Leistungsbegriff
Leistungsmotivation
und Schule
pädagogisches
Leistungsverständnis
Leistung
und Leistungsmotivation
|
|
"Unsere pädagogische
Aufgabe besteht hauptsächlich darin, Leistungen zu erzeugen und zu
entwickeln, wo noch keine sind oder sich erst kaum sichtbare Ansätze
zeigen. Das Überprüfen und Beurteilen von vorhandenen Leistungen hat
demgegenüber nachgeordnete Bedeutung. Lehrer sind im Hauptberuf Leistungsentwickler
und nicht Notenbuchhalter und Vermessungsbeamte für Leistungen"
(W. Sacher, S. 63). |
Für die
Entwicklung der Persönlichkeit des Kindes ist Leistungserziehung, d.h.
die Entwicklung seiner Leistungsbereitschaft, unerlässlich, denn Leistung
ist für die meisten Kinder (wie übrigens für die Erwachsenen) eine wichtige
Quelle ihres Selbstwertgefühls. Das Kind braucht die wiederholte Erfahrung,
etwas gut gemacht zu haben, bei der Bewältigung von anspruchsvollen Aufgaben
erfolgreich gewesen zu sein, um sich als Person positiv zu erleben und
damit Selbstachtung aufzubauen.
"Um Leistungswillen
und Leistungszuversicht aufbauen zu können, brauchen Kinder einen
Spiegel dessen, was sie geleistet haben und wozu sie imstande sind...
Um Lebensmut und Anstrengungsbereitschaft zu entwickeln, brauchen
Kinder etwas, da ihnen ... Zuversicht für das gibt, was vor ihnen
liegt"
(H. Bambach, 1994, S 72). |
|
|
|
|
|
|
|
|
Leistungserziehung
besteht darin, das Kind immer aufs Neue herauszufordern und zu ermutigen,
sich anspruchsvollen Aufgaben zu stellen, neue Lern- und Arbeitsmethoden
auszuprobieren, das erworbene Wissen zu festigen und zu vertiefen und
neue Erkenntnisse zu erwerben. Hilfe zur Selbsthilfe bei der Leistungserziehung
gibt die Lehrerin dann, wenn sie ihre Leistungserwartungen klar äußert
und Anregungen gibt, wie das Kind ihnen entsprechen kann, wenn sie ihm
deutlich macht, welche Lernwege Erfolg versprechen und wo das Kind sich
noch verbessern kann.
Es geht
also keinesfalls, wie von Kritikern dieses Ansatzes vorschnell behauptet
wird, um eine Senkung der Leistungsansprüche, sondern darum, an jedes
einzelne Kind angemessene Leistungsanforderungen zu stellen. Übergreifendes
Ziel dabei ist es, auch leistungsschwächere Kinder kontinuierlich in ihrem
Selbstvertrauen zu stärken, so dass sie den Anforderungen der Schule gewachsen
sind und für ihr weiteres Lernen und für die Zukunft ein Gefühl des Vertrauens
in die eigene Leistungsfähigkeit entwickeln können.
Es kommt
entscheidend darauf an,
"ob es gelingt,
Kindern die Entwicklungsbedingungen zu ermöglichen und bei ihnen die
Fähigkeiten auszubilden, die sie nötig haben, um Lerninteresse und
Lernfreude und damit Sach- und Selbstkompetenz aufzubauen und sie
damit gleichermaßen stark zu machen, auch etwaige Misserfolg zu bewältigen...
Nur, wenn wir das Grundschulkind Erlebnisse des Erfolges, das Gefühl
und die Zuversicht, etwas leisten zu können, so oft wie irgend möglich
erfahren lassen, erst dann werden dauerhafte positive selbstattributive
Erwartungshaltungen ausgebildet und der Aufbau von verlässlicher Selbstachtung
ermöglicht"
(Jürgens, 1999, S. 15). |
|
|
|
|
|
|
|
|
Im Sinne
ermutigender Erziehung soll der Schüler dabei
"eine Rückmeldung
erhalten, die seine Anstrengung würdigt, die seine Leistung achtet,
die gegebenenfalls Schwächen, Rückstände, auch Sorglosigkeiten nennt,
zugleich aber Hilfen ankündigt oder gibt und die das Zutrauen in die
eigene Leistungsfähigkeit des Kindes stärkt, insbesondere bei misserfolgsängstlichen
Kindern"
(Richtlinien NRW, 1980, S. 9). |
H. Wiemer
definiert die Ziele einer pädagogischen Leistungserziehung so:
- "Lernfreude
und Lernbereitschaft erhalten und fördern
- alle Fähigkeiten
vermitteln, die Kinder selbständiger machen und die Grundlage
für ihr weiteres Lernen und ihre weitere Entwicklung bilden
- alle Fähigkeiten
zum gemeinsamen Lernen und miteinander Leben fördern und weiterentwickeln
- Differenzierung
ist das Grundprinzip für die Umsetzung dieser Aufgaben"
(H. Wiemer, in: Boettcher u.a., 1999, S. 58).
|
|
|
|
|
|