Die Bedeutung der Entwicklung von Mindmaps, Wordmaps und Conceptmaps ist sehr hoch. Auf diese Weise erarbeiten die Kinder, was sie bereits zum Thema wissen, sie aktivieren ihre Infos und ihr Wissen, das vielleicht nicht so bewusst da ist.
Die Stärke dieses Verfahrens liegt darin, dass die Kinder schrittweise ihre Möglichkeiten der Nutzung durch verschiedene Verfahren erweitern:
- Mindmap (1. - 2. Klasse)
- Wordmap (3. - 5. Klasse)
- Conceptmap (ab 5. Klasse aufwärts)
Wir unterscheiden zwischen den Mindmaps und den Wordmaps, um die Möglichkeit zu schaffen, dass Kinder bereits ab der 1. Klasse diese erstellen können.
Mindmaps haben wie Wordmaps einen Begriff im Zentrum, sie werden jedoch gezeichnet und nicht geschrieben. Dies hat zwei Vorteile:
- Die Kinder müssen ihre Gedanken zeichnen, Schreibkompetenzen sind nicht notwendig. Daher können sie bereits ab der 1. Klasse eingesetzt werden.
- Die Interpretationen von Bildern/Zeichnungen ist anders als bei geschriebenen Wörtern, es bietet viel mehr Interpretationsspielraum. Daher ist es auch für Erwachsene (z.B. Konzeptarbeit, Fortbildung etc.) noch interessant.
Wordmaps setzen Schreibkompetenz voraus, es ist daher vor allem für höhere Klassen geeignet.
Conceptmaps sind sehr anspruchsvoll, da es auch um die Beziehungen zwischen den Begriffen geht und diese die Richtung der Pfeile und deren Bedeutung bestimmen. Dies ist vor allem für Kinder geeignet, die bereits stark im vernetzten Denken trainiert sind.
Ist es am Anfang wichtig, dass man diese Arbeit konkret auf Papier macht, so kann zu einem späteren Zeitpunkt auch auf digitale Versionen zurückgegriffen werden. Dazu gibt es verschiedene Apps, die man nutzen kann.
Arbeit mit den Kindern
Die Arbeit beginnt in der großen Gruppe, damit die Kinder erste Erfahrungen sammeln können. An einem gemeinsamen Thema wird das Verfahren gezeigt. Dies ist wichtig, damit die Kinder wissen, wie man eine Mindmap/Wordmap macht und worauf zu achten ist.
Danach wird in der Gruppe in drei Schritten gearbeitet - vom Einzelnen zur Gruppe (wobei dies nur punktuell gemacht wird, vor allem bei Gruppenthemen oder Klassenthemen):
- Jede/r einzelne erstellt auf einem A4 - Blatt seine Map und überprüft, was schon an Wissen da ist.
- Die Ergebnisse der einzelnen werden in Kleingruppen (4 - 5 Kinder) auf ein A3 - Blatt übertragen. Dabei kristallisiert sich schon heraus, welche Begriffe häufig vorkommen, welche Raritäten sind. Dies wird auch visualisiert (z.B. durch Strichlisten, Unterstreichungen, fetter Schrift...). Hier machen die Kinder die Erfahrung, dass manches schon da ist, aber nicht mehr abgerufen werden konnte (Aha-Erlebnis). Sie erleben, dass die Gruppe mehr weiß als der Einzelne.
- Es entsteht das Klassenergebnis. Die Ergebnisse werden nun auf eine Flipchart übertragen und zeigen, was die Klasse als Ganzes für Infos hat.
Dies ist nun der Ausgangspunkt für die weitere Arbeit. Darauf aufbauend wird nun der nächste Schritt eingeleitet: Fragen, die uns zum Thema bewegen.
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