In dieser Phase der Arbeit, die man bereits frühzeitig (ab der ersten Klasse mit entsprechender Begleitung) umsetzen kann, geht es um zwei Aspekte:
- Der grüne Bereich (s. Grafik oben) sind die sogenannten Werkzeuge, Fertigkeiten, die die Kinder in einem sinnvollen Kontext erwerben. Je besser diese Fertigkeiten entwickelt sind, desto mehr Möglichkeiten eröffnen sich für die Kinder. Die Kompetenzen zeigen sich dann, wenn die Kinder dieser Fertigkeiten in den persönlichen Themen oder Gruppenthemen wirklich korrekt anwenden. Dazu braucht es Training (wie wir es in Anlehnung an den Sport oder die Musik nennen). Die Kinder erkennen die Notwendigkeit dieser Übungen und wollen sich ständig verbessern. Individualisierung ist hier ein Kernbegriff.
- Der rote Bereich ist die klassische Arbeit der Recherche, des Sammelns, des Sortierens und der Neukonstruktion von Materialien. Dies umfasst Text, Bild, Videos und Audios. All dies sind Quellen für die Arbeit.
- Der blaue Bereich zeigt, dass die digitalen Medien als Grundbestandteil der Arbeit gesehen werden: Recherche im Internet, Textverarbeitung, digitale Fotografie, Zeichnen mit VIPS, Erstellen von Zeitschriften und Karteien, Hörspiele, Trainingsaufgaben mit Hilfe von Programmen, Kurzvideos etc.. Man kann erkennen, dass die digitalen Medien als Hilfsmittel ganz neue Möglichkeiten bieten, die über das klassische Produkt im Heft hinausgehen.
Wenn auch der Trend eindeutig auf der Recherche im Internet liegt, erscheint es mehr als notwendig, dass die Kinder auch mit Büchern, Zeitschriften und Bildern arbeiten. Diese Fertigkeiten müssen genauso geübt werden. Je jünger die Kinder sind, desto notwendiger ist dieser Schritt. Erst langsam werden sie das Internet nutzen.
Eine der wichtigsten Regeln für die Arbeit: die Texte dürfen nicht kopiert werden, sie müssen von den Kindern selbst verfasst werden.
Ist es in einer ersten Klasse unter Umständen nur ein Wort oder ein kurzer Satz, wird dies mit der Zeit immer mehr und in anderer Form umgesetzt. Das Verfassen der eigenen Texte sorgt dafür, dass die Kinder nur das schreiben, was sie auch wirklich verstehen. Hier gilt es vor allem darauf zu achten, dass sie Wörter verwenden, die sie auch verstehen.
Die Kinder können selbstverständlich auch andere Produkte erstellen, wie auf der nächsten Seite gezeigt wird.
Die Bilder und Fotos werden, wenn irgendwie möglich, von den Kindern selbst erstellt und dann für die Arbeit genutzt. Hilfreich ist auch der Aufbau eines Pools an Bildern (digital, aber auch aus Zeitschriften oder Fotos, die die Kinder und Lehrpersonen gemacht haben). Ein Tipp ist, dass alle Beteiligten sich daran gewöhnen, bei Ausflügen und Reisen eine digitalen Fotoapparat mitznehmen und alles zu fotografieren, was man sieht.
Ein Beispiel ist die Eisenbahn: Wenn man an einem Bahnhof ist, gibt es tolle Sachen, die man fotografieren kann: verschiedene Lokomotiven und Züge, Personenzüge, Transportzüge, Straßenbahnen, Metros, U-Bahnen, Geleise, Stromleitungen, Bahnhöfe von der Architektur her, Hinweisschilder, Signale, Geleise ect.. Dies speichert man dann in einen Ordner, auf den alle zugreifen können. Wichtig ist nur, eine gute Struktur zu schaffen, um die Bilder auch zu finden. Dies kann man dann mit verschiedensten Themen machen, sei es auch Botanik, Zoologie, Freizeit, Sport, Technik, Informatik, Musik.... Sie merken, es wird zu einer wahren Fundgrube für die Kinder.
Wichtig ist die Digitalisierung der Unterlagen, da sich auf diese Weise viele Möglichkeiten der Nutzung anbieten, um verschiedene Produkte zu erstellen.
Das Material, das die Kinder gesammelt haben, wird gemeinsam reflektiert und diskutiert und vor allem wird darauf geachtet, dass die Fragestellungen beantwortet werden. Erst dann ist die Aufgabe erfüllt. Alles weitere ist ein sinnvolles und gewinnbringendes Beiwerk und kann die Qualität des Ergebnisses steigern. |