Schulentwicklung und Reformpädagogik | ||||||||
blikk lehrerfortbildung | ||||||||
Lernen
in einer Montessori-Gruppe 3
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von Harald Eichelberger |
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Didaktische Struktur Kinder die Freiheit zu geben, kann niemals heißen, sie sich selbst zu überlassen. Für die Lehrerin in der Montessori-Pädagogik bedeutet die Freiheit des Kindes die Verpflichtung, dass sie den ordnenden Überblick haben muss. Sie muss verstanden haben,
Sie muss das Material auch so gut kennen und handhaben können, dass sie auch entscheiden kann, welches Material ein Kind in seinem aktuellen Lern- und Entwicklungsprozess braucht. Gemeinsame Arbeit Manche Tage beginnen im Sesselkreis; an anderen Tagen sind mehrere Kinder um 8 Uhr schon emsig bei der Arbeit. Die Lehrerin beobachtet, wer ihre Hilfe braucht. Einige Kinder kommen auch zur Lehrerin und ersuchen um Hilfe bei der Materialauswahl oder für die Einführung eines Materials. Die meisten Kinder arbeiten selbstständig mit Hilfe des Materials. Dieses haben sie sich selbstständig aus dem Regal geholt. Nun arbeiten manche Kinder in der Mathematik, andere wieder schreiben einen Text oder üben Rechtschreibung. Die Materialien sind so beschaffen, dass die Kinder selbstständig arbeiten und lernen können und ihre Arbeit auch noch kontrollieren können. |
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Die Arbeitsatmosphäre erlaubt allen Kindern, konzentriert zu arbeiten. Manche Kinder arbeiten alleine, manche zu zweit, aber auch hier wird nur leise gesprochen. In der Freiarbeit sind immer alle Kinder beschäftigt und arbeiten intensiv. Sollte ein Kind Hilfe brauchen, und die Lehrerin ist gerade mit anderen Kindern beschäftigt, so kann sich dieses Kind bei anderen Kindern Hilfe holen oder einfach warten, bis die Lehrerin eben wieder frei ist. Eigenverantwortung Mit dem Lernen von Mathematik, Sprache oder Naturwissenschaften ist das Erleben der Eigenverantwortung für alle Kinder sehr wichtig. Von großer didaktischer Bedeutung ist für die Kinder:
In manchen Schulen können die Kinder auch die Länge der Freiarbeit wählen. Nachdem der Tag gemeinsam oder individuell begonnen worden ist, finden Kinder ihren eigenen Arbeitsrhythmus, der von Tag zu Tag auch ganz verschieden sein kann. Wenn Kinder ihre Arbeit selbst einteilen können, ihre Pausen machen können, ohne andere zu stören, so arbeiten sie meistens zweieinhalb bis drei Stunden in der Freiarbeit, bis gemeinsam eine große Pause gemacht wird. Während der Freiarbeit werden von der Lehrerin auch Notizen über die Beobachtungen gemacht und die Arbeit der Kinder teilweise dokumentiert. |
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© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2000 |