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Die Bedeutung der Schulautonomie für die Schulentwicklung 2   zum anfang zurückblättern eine ebene nach oben
von Marianne Wilhelm            


Die Bedeutung der
Reformpädagogik heute

Eine mögliche
Schule stellt sich vor

Politisch-pädagogische
Leitlinien

13 Punkte zur Autonomie

Herbert Altrichter beschreibt in 13 Punkten, wie Schulautonomie sinnvoll realisiert werden kann: (Vgl. ebd. S.28 - 40.)

  1. Schulautonomie darf nicht nur in der Delegierung von Entscheidungen nach unten bestehen, sondern muss Handlungsspielräume auf der Ebene der Schule eröffnen.
  2. Pädagogische und organisatorische Autonomisierung dürfen nicht auseinanderfallen.
  3. Autonomisierung bringt eine umfassende Umdefinition der Aufgaben und Rollen im Bildungswesen mit sich. Unkoordinierte Einzelveränderungen können problematisch sein.
  4. Die Entwicklung innerschulischer Zusammenarbeits- und Entscheidungstrukturen ist eine notwendige Voraussetzung für eine sinnvolle Schulautonomie.
  5. Die Nutzung des strategischen Potenzials einer Schule erfordert im Hinblick auf professionelle (pädagogische und organisatorische) Kriterien ausgewählte und vorgebildete Direktoren/Dierktorinnen sowie eine interne Differenzierung der schulischen Aufgabenstruktur.
  6. Zur sinnvollen Ausgestaltung erweiterter schulischer Entscheidungsspielräume ist eine Professionalisierung von Lehrer/innen sowie die Weiterbildung aller Betroffenen notwendig.
  7. Zur sinnvollen Ausgestaltung erweiterter schulischer Entscheidungsspielräume wird der Ausbau bestehender und die Entwicklung neuer infrastruktureller Einrichtungen im Bereich der Beratung notwendig sein.
  8. Schulautonome Entwicklungen brauchen begleitende Elternarbeit.
  9. Die Erweiterung schulischer Autonomie wird von der Entwicklung neuer Mechanismen der Qualitätssicherung begleitet sein.
  10. Durch Autonomisierung kann sich die Distanz zwischen Staat und Bildungsinstitutionen erhöhen, und damit kann sich die Bereitschaft verringern, Probleme des Bildungswesens zentral zu lösen.
  11. Autonome Handlungsspielräume können zu krassen Unterschieden und zu einer Hierarchisierung zwischen Schulen führen.
  12. Die Art und Weise der Eröffnung autonomer Spielräume muss selbst ein Abgehen von den zentralistisch-administrativen Mustern der Schulentwicklung signalisieren.
  13. Die Eröffnung und sinnvolle Nutzung autonomer Spielräume erfordert einen längeren Prozess des Erfahrungsammelns, Abstimmens und Weiterentwickelns.

Die Art der Umsetzung der Autonomisierung von Schulen muss bereits in die autonome Entscheidung der Schulen übergeben werden, wenn nicht von Anfang an in Widersprüchen agiert werden soll.

   

© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2000