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Die Arbeit mit dem Kind/Schüler,
der Schülerin mit Beeinträchtigung
bzw. Störung verlangt die Zusammenarbeit verschiedener Dienste und
Systeme
- Kindergarten, Schulen jeder Art und Stufe,
- Fachdienste der Sanitätsbetriebe,
- Landesverwaltung,
- Sozialdienste,
- Gemeinden.
Diese Zusammenarbeit bedarf
klarer einvernehmlicher Vorgangsweisen. Diese werden durch ein eigenes
Abkommen geregelt, das in bestimmten Abständen erneuert
wird.
Genau aufgeschlüsselt sind im Einvernehmen
- die Zielsetzungen
- die Aufgaben der verschiedenen Einvernehmenspartner
- die einzelnen Verfahrensweisen
vom Antrag um Abklärung eines Kindes/Schülers/einer
Schülerin über die Funktionsdiagnose zum
- Funktionellen Entwicklungsprofil
bis hin zum
- Individuellen Erziehungsplan
- die Unterstützungssysteme
Das neue Abkommen zwischen Kindergärten,
Schulen und territorialen Diensten ist mit B.L.R. vom 26.07.2004, Nr.
2684 genehmigt und von den verschiedenen Einvernehmenspartnern unterzeichnet
worden. Mit Rundschreiben Nr. 50 vom 23.12.04 wurde es an die Schulen
weitergeleitet.
Grundlegend in diesem Abkommen ist
eine neue Sichtweise von Behinderung, die
sich durch das ganze Abkommen hindurchzieht und für alle Partner
verbindlich ist. Leitend dafür ist das neue von der WHO erstellte
Internationale Klassifikationssystem der Funktionsfähigkeit, Beeinträchtigung
zbd Gesundheit - kurz ICF genannt.
Dieses geht von einem Menschenbild aus, das die
Fähigkeiten des Menschen in den Vordergrund stellt, nicht seine Defizite.
Diese Sichtweise bildet nunmehr die Grundlage sowohl für den diagnostischen
Bereich, als auch für die pädagogisch- didaktische Tätigkeit.
Im Vordergrund steht das, was das Kind kann, nicht das, was es nicht kann.
Dies erfordert von allen Beteiligten ein Umdenken: vom
defizitorientierten Denken zum ressourcenorientierten Denken.
Eng damit verbunden ist die Klärung
der Begriffe nach den Vorgaben der WHO; hier wird unterschieden zwischen: Schädigung,
Beeinträchtigung und Behinderung. Unter Behinderung versteht man
dabei die von der Umwelt bedingten Faktoren, die autonome Lebensentfaltung
ver- bzw. behindern.
Sichtweise von Behinderung
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