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											  Die Burganlage entstand als ländlicher Ansitz der Familie Vintler   von Bozen. Zwischen 1388 und 1409 wurde sie erweitert und mit Freskenzyklen   verziert, die heute zum Großteil nicht mehr zu sehen sind. Runkelstein wurde   nämlich nach verschiedenen Besitzwechseln verlassen, bis Kaiser Franz Josef ab   1883 den baufälligen Teil erneuern ließ. Vor kurzem wurden Gebäude und erhaltene   Gemälde von Schloß Runkelstein genauestens und hervorragend restauriert.  
                                                 
                                                Die Themen der Fresken des Westpalais, die aus der Zeit um 1390 stammen,   sind die Unterhaltung des Adels, die Umwerbung der Damen und die männliche   Herausforderung im Kampf oder in ritterlichen Geschicklichkeitsübungen, wie z.   B. Turnierspielen. Kleider, Details und Formgenauigkeit zeichnen diese Fresken   aus. Obwohl die Vintler-Familie nicht adeliger Abstammung war, sind diese   Dekorationen ein Versuch, ihr hohes gesellschaftliches Niveau zu bestätigen.  
                                                 
                                                Die Badestube ist das am besten erhaltene Zimmer: Realistische und   fantastische Tiere, adelige Ritter und Damen – bekleidet auf einer Wand, nackt   auf der anderen (daher der Namen des Zimmers) -, schauen von einem Bogengang auf   den Beobachter herab. Ihre Haltung und Posen sind scherzhaft, fantasievoll und   ungewohnt. Die Bedeutung dieser Gemäldesequenz wurde so interpretiert: Tiere,   nackte Menschen, junge Adelige als Symbole der Entwicklung der Menschheit.  
                                                 
                                               
											       
                                                Fresken der   Badestube 
 
        
  Fresken Badestube (Detail) 
 
Der Spielsaal war mit   Ritterszenen ausgeschmückt, darunter dem Ritterspiel, in dem die Teilnehmer auf   einem Bein versuchen mussten, den Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen und   umzuwerfen. Dieser Palastteil der Ostwand ist der älteste der Burg.  
 
     
  Fresko im Spielsaal und Detaiausschnitt 
 
Im   Turniersaal sind Tanzszenen und Ball spielende Damen und Ritter, Fischfang- und   Jagdszenen (darunter auch die Bärenjagd), sowie eine Turnierszene mit sechs   adeligen Gegnerpaaren mit verschiedenen Wappen geschildert.  
 
     
  Fresken im   Turniersaal 
 
Das Zimmer der Liebespaare zeigt plaudernde Paare als   Halbfiguren hinter einer Balustrade und an der Nordwand ein Turnier, in dem mit   Streitkolben bewaffnete Ritter vor zuschauenden Damen aufeinander einstürmen und   versuchen, sich gegenseitig vom Pferd zu werfen und den Helm abzureißen.  
 
       
  Fresken im Zimmer der   LIebespaare
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