"Lehrerinnen
und Lehrer treten damit zwar in der konkreten Auseinandersetzung mit Lerninhalten
in den Hintergrund und übernehmen dabei vor allem die Rolle von Lernhelfern
und -beratern, ihre Bedeutung bei der Gestaltung eines wirksamen und nachhaltigen
Lernens
nimmt aber zu."
Die
folgenden notwendigen Kompetenzen für professionelles Lehrer-Handeln
müssen in Aus- und Fortbildung mit unterschiedlicher Schwerpunktsetzung
gelernt werden.
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Über allem "Lehrer"-Handeln steht die Metapher: Coaching!
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(Die
folgenden Zitate stammen aus: Orientierung suchen - Ziele setzen - Schule
gestalten, Seite 112ff) |
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Sachkompetenz
und didaktische Kompetenz
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"Sie
umfasst einen fundierten Zugang zu den Grundlagen und methodischen Fragestellungen
eines Faches bzw. einer Fächergruppe, gleichzeitig aber auch die Einsicht,
dass universitäre Fachwissenschaft und schulische Bearbeitung eines Fachbereiches
auf ganz unterschiedlichen Ebenen anzusiedeln sind. Im Schulunterricht geht
es um die Auswahl von Gegenständen und Themen, von Zugangsweisen und Darstellungsformen,
die in einer ganz spezifischen Klassensituation "bildendes Lernen" ermöglichen
sollen. Souveränität im Umgang mit dem eigenen Fach bedeutet, unterscheiden
zu können, was für die Schüler bedeutsam ist und was nicht, es bedeutet,
Probleme und Phänomene fachbezogen und fächerübergreifend erschließen und
Zusammenhänge herstellen zu können. Sachliche und didaktische Kompetenz
erlaubt es, unterschiedliche, oft auch verschlungene Denkwege und Zugänge
der Schülerinnen und Schüler zu erkennen und zu unterstützten, Lernen in
Bezug auf größere curriculare Zusammenhänge zu organisieren und die Altersgemäßheit
von Inhalten und Methoden einschätzen zu können." ... |
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Kompetenz
fürs Lernen
Selbsterfahrungen
in diesem Zusammenhang sind zu empfehlen. Denn die Kompetenzen lassen
sich nicht alleine durch Vorträge in Fortbildungsveranstaltungen
"vermitteln"!
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" ... In der
Schule wird das Bild des Lehrers als "Vermittler von Wissen" heute zunehmend
abgelöst vom Bild des Beraters, der Lernprozesse begleitet und unterstützt,
Lernsituationen schafft und Lernmaterialien zur Verfügung stellt. Das
bedeutet, dass Lehrer und Lehrerinnen Kenntnisse über den Ablauf von Lernprozessen
und den Erwerb von Fähigkeiten und Wissen haben müssen. Sie müssen unterschiedliche
Lerntypen und Lernwege kennen und imstande sein, sie zu unterstützen.
Sie müssen über ein großes Repertoire an Methoden und Lehrstrategien
verfügen und wissen, wie man günstige Lernbedingungen schafft ...
Es bedarf vielfältiger
pädagogischer und didaktischer Unterstützung, um die Fähigkeiten und Fertigkeiten
aufzubauen und zu entwickeln, die die Voraussetzung für selbstständiges
Lernen sind: unterschiedliche Angebote im Zugang zu Wissen, Methodenvielfalt
als Unterrichtsprinzip, systematische und differenzierte Rückmeldungen
über Lernschritte und Lernergebnisse, Zeit zum Nachdenken und Spielraum
zum Entwickeln eigener Gedankengänge, Zeiten und Orte für selbstgesteuertes
Lernen, Anerkennung unterschiedlicher Lerntempi und Lernwege." ...
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Kompetenz
in
Diagnose und für Beratung
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"Beurteilen und
Beraten sind primäre Tätigkeitsfelder von Lehrenden, die in letzter Zeit
in ihrer Dimension sehr erweitert worden sind. Ein neu verstandener Bildungsauftrag
gewichtet die Anregungs- und Beratungsfunktion deutlich stärker als die
Kontroll- und Auslesefunktion. In einem Unterricht, der die Schülerinnen
und Schüler in den Mittelpunkt stellt und sie zu selbstständigem und eigenverantwortlichem
Lernen anleitet, hat Beratung großes Gewicht; die Fähigkeit zu spezifischer
und individueller Beratung in verschiedenen Lernphasen, die Anleitung
zu realistischer Selbsteinschätzung und die Stärkung der individuellen
Motivation sind wichtige Qualifikationen in diesem Zusammenhang.
Beurteilung setzt Beobachtung, differenzierte Beschreibung und die Bewertung
von Einzelschritten und Lernprozessen voraus. Zur diagnostischen Kompetenz
gehören das Erkennen von spezifischen Lernvoraussetzungen, das Einschätzen
fachlicher Qualifikationen, der sozialen und persönlichen Entwicklung
der Schülerinnen und Schüler sowie das Erkennen von Lernbehinderungen
und Lernhindernissen...."
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Kommunikative
Kompetenz
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"Erfolgreiches
pädagogisches Handeln setzt ... kommunikative Kompetenz voraus. Eine partnerschaftliche
Schule, in der Lehrerinnen und Lehrer an der pädagogischen Gestaltung und
inhaltlichen Ausrichtung beteiligt sind und die ihrem Umfeld gegenüber offen
ist, erfordert bei allen Beteiligten kommunikative Fähigkeiten, die eine
intensive Zusammenarbeit im Kollegium, mit den Schülerinnen und Schülern,
den Eltern und den Partnern der Schule ermöglichen. Von Lehrerinnen und
Lehrern wird erwartet, dass sie zur Teamarbeit fähig sind und vielfältige
Formen der Kooperation pflegen. Dazu gehören auch die Fähigkeit, Konflikte
konstruktiv zu bewältigen, die Befähigung zur Leitung von Lerngruppen und
zur Gestaltung von Gruppenprozessen." |
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Innovationskompetenz
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"Eine Schule, die sich nicht mehr darauf verlassen kann, dass ihr in
allen wichtigen Bereichen Regeln und Verordnungen vorgegeben werden, die
sie nur noch befolgen muss, ist neben der aktiven Mitarbeit aller am Schulleben
Beteiligten zunehmend auf Kompetenzen im Bereich Schulentwicklung angewiesen.
Diese Kompetenz umfasst das Planen, Ingangsetzen und Begleiten von Prozessen
in der Entwicklung einer Schule, die konkreten Schritte zur Umsetzung eines
Schulprogramms, die Qualitätssicherung durch das Verfügen über Methoden
zur internen Evaluation. Es ist nahe liegend, dass die Schulleitung über
solche Innovationskompetenz verfügen muss, gleichzeitig braucht dieser Prozess
aber eine breite Basis und Verankerung auch im Kollegium." |
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Kompetenz
zu beruflicher Selbstreflexion
"Zu einer positiven
beruflichen Identität gehören die Fähigkeit, das eigene Tun und Verhalten
auch aus einer gewissen Distanz zu betrachten, sowie die Befähigung,
die eigene Professionalität zu analysieren und kritisch zu hinterfragen.
... Diese Fähigkeiten sind gleichzeitig auch Voraussetzung für Selbstevaluation
als erste und wirksamste Stufe von Qualitätssicherung in der Schule.
Zur personalen Kompetenz gehört auch die Wahrnehmungsfähigkeit für geschlechtsspezifisches
Verhalten bei sich und anderen." ...
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Kompetenz
im Einsatz von neuen Medien
Wiederum
sind hier Selbsterfahrungen beim
eigenen Lernen mit Neuen Medien
sehr hilfreich.
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"Jede
Lehrperson sollte fähig sein, im eigenen Unterricht die neuen Medien sachverständig
und zielorientiert einzusetzen. ... Es kann nicht darum gehen, jede Neuheit
sofort in den Unterricht zu übernehmen, doch gehört der Umgang mit neuen
Medien zu den wichtigen Aufgabenbereichen der Schule. Auch weil an vielen
Schulen beträchtlicher Nachholbedarf feststellbar ist, sollte für jede Schule
die Möglichkeit bestehen, eine Fachkraft einzusetzen, die Hilfen beim Einstieg
und bei der Beratung im Umgang mit neuen Technologien bietet. Gedacht ist
dabei weniger an die in den Oberschulen schon zur Verfügung stehenden technischen
Assistenten, als vielmehr an eine Person, die Zugang zu mehreren schulischen
Fachbereichen hat und vor allem die didaktische Dimension des Medieneinsatzes
erfassen kann."
Es geht um eine Qualitätssteigerung des Lernens mit Neuen Medien
und nicht darum, das Bestehende nur zu optimieren. |