Schulentwicklung | ||||||||
blikk schulentwicklung | ||||||||
Didaktische Modelle: "state of the art" | ||||||||
Begriffsbildungen zur Didaktik |
Didaktik
im engeren Sinne kann verstanden werden als Theorie und Praxis
der Auswahl und Anordnung des zu Lernenden auf der Grundlage gültiger
Theorien von Bildung oder Schule. |
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Beispiel:
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Der "state of the art" in den Naturwissenschaften wird durch "gültige" Modelle (Theorien, Paradigmen) beschrieben. Mit diesen Modellen lassen sich naturwissenschaftliche Phänomene erklären (beschreiben) oder experimentell überprüfen. Gültig ist ein Modell oder ein Paradigma solange, wie es in der Gemeinschaft der Forschenden verbindlich und vorbildlich ist (Thomas Kuhn: Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen, 1967). |
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Und
hierzu als Beispiel:
das Selbstorganisationsparadigma |
Beispielhaft wird hierzu das "Modell der Evolution" mit seinem Selbstorganisationsparadigma genannt, weil dieses Modell in den letzten Jahren auch in der Pädagogik im Rahmen von basisorientierter Schulentwicklung eine immer stärkere Anwendung findet.
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Der
"State of the art" in der Pädagogik oder den Erziehungswissenschaften
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Der "state of the art" in der Pädagogik oder den Erziehungswissenschaften ist nicht so einfach zu formulieren, wie der in den Naturwissenschaften. Denn die Pädagogik ist in den meisten ihrer Forschungs-, Erkenntnis- und Handlungsbereiche eine hermeneutische (auslegende) Wissenschaft in der bildungsphilosophische und auch bildungspolitisch motivierte Standpunkte vertreten und begründet werden.
Die vielen unterschiedlichen Auslegungen der Pisa-Studie machen dies zum Beispiel ganz deutlich. So beurteilen und bewerten etwa Verfechter des dreigliedrigen Schulssystems die Pisa-Ergebnisse anders als Gesamtschulvertreter. |
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Gibt
es gültige didaktische Modelle, oder
gültige Theorien von Bildung und Erziehung? |
Wie beurteilt man in Bildung und Erziehung was "gut" und "schlecht" bzw. gültig ist? In den letzten vier Jahrzehnten sind u.a. die folgenden didaktischen Modelle entwickelt und diskutiert worden:
Wenn also bei didaktischen Modellen nach einem "state of the art" gesucht wird, so sollte dies ein wissenschaftstheoretisch begründeter Standpunkt sein, der auch die gesellschaftlichen, naturwissenschaftlichen, technischen, medialen und wirtschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit aufgreift sowie zukunfts- und weltoffen ist. Hierzu neben dem Verweis auf die ausgewählte Literatur insbesondere auch drei ausgewählte Literaturhinweise:
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Gültige
Modelle des Lernens, |
Lerntheorien sind die theoretische Grundlage für Lehr- und Lernprozesse, also für die methodische Aufbereitung, Darbietung und Moderation durch Lehrende sowie für die Konstruktion von Wissen (Wissen im umfassenden Sinn von kognitivem und emotionalem Wissen) bei den Lernenden. Lerntheorien basieren heute auch auf naturwissenschaftlichen oder empirischen Erkenntnissen. Und um so mehr dies der Fall ist, je weniger hat man es mit einem auslegenden Standpunkt sondern mit einem Paradigma - einem gültigen Modell - zu tun.
Die heute gültige Antwort beim Lernen im Unterricht kann nicht mehr nur lauten: Methodenvielfalt. Das auch, aber insbesondere muss der Lernende (müssen die lernenden Individuen) im Zentrum stehen. Und Methoden, die ein eigenaktives, kommunikatives und eigenverantwortliches Lernen fördern, müssen daher bevorzugt (!) vorkommen. Gültig ist heute ein Paradigmenwechsel vom Lehren zum Lernen, das den Lehrenden als Moderator (Coach) herausfordert, der auch Fehler zulässt und sie nicht sofort negativ beurteilt! |
© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2003 |