Nardin Marlene
Mittwoch, 7. März 2012
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Schon seit geraumer Zeit interessiert mich die Pädagogik Maria Montessoris in Bezug auf ihre kosmische Weltsicht und wie sie diese den Kindern vermittelt hat. Dabei besteht ein großer Unterschied zum herkömmlichen Sachunterricht, wo dieser in den Bereichen Geschichte, Geographie und Naturkunde gegliedert und von den einfachsten Dingen in kleinen Schritten zum großen Ganzen den Kindern nahegebracht wird. Maria Montessori hingegen ging davon aus, dass der gesamten Schöpfung ein einheitlicher Plan (Schöpfungsplan) zugrunde liegt. Unsere Erde und die Natur stellen eine Einheit dar, in der jeder Teil, jede Pflanze und jedes Lebewesen eine Aufgabe für das Ganze erfüllt. Umgekehrt dient das Ganze den einzelnen Teilen. Ziel der kosmischen Erziehung ist es, Lernenden die kosmische Ordnung und die wechselseitige Angewiesenheit vor Augen zu stellen und die eigene Verantwortung im „Schöpfungsplan“ wahr- und anzunehmen. So ist der zentrale Punkt ihrer Pädagogik die Frage nach dem Ganzen.
“Dies ist ein wesentlicher Erziehungsgrundsatz: Einzelheiten lehren bedeutet Verwirrung stiften. Die Beziehung unter den Dingen herstellen bedeutet Erkenntnisse vermitteln.“
Maria Montessori, Kosmische Erziehung, 1988, S. M126
Dabei traute sie den Kindern durchwegs zu, einen Überblick über die großen Zusammenhänge des Lebens zu erhalten. Hierfür entwickelte sie besondere Materialien und gewürzt mit passenden Geschichten, die wahrhaftig Kinder – und auch Erwachsene, ins Staunen bringen und ein echtes Interesse für unsere Welt wecken.
Mit großer Freude konnte ich letzthin in staunende und sehr aufmerksame Augen blicken, als voller Ehrfurcht stille Kinder am Rande eines schwarzen Bandes ihre Ohren zu der wundersamen Geschichte der Entwicklung des Lebens auf der Erde spitzten.
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Kategorie:
Lernen