Par la vie - pour la vie - par le travail Aus dem Leben - für das Leben - durch die Arbeit "Durch Selbsttätigkeit wird aller Bildungserwerb erzielt." (Freinet, Celestin: Die moderne französische Schule. 1979, S. 16) Freinet will der alten Wort- und Buchschule, bei der nur die intellektuellen Leistungen zählen, eine Schule entgegenstellen, welche die Arbeit in den Mittelpunkt stellt. Bildung wird durch Selbsttätigkeit erworben. Die Schule und die Erziehung soll lebensnah und lebenspraktisch sein. Dies wird durch die selbständige Erarbeitung und Auseinandersetzung mit der Welt erreicht. Die Arbeit steht im Mittelpunkt, handwerkliche und geistige Arbeit sind gleichwertig. Die Kinder sollen in den Ateliers sinnvoll arbeiten, etwas herstellen oder produzieren. Die Schule wird zu einer "Arbeits-Schule", die sinnvolle, schöpferische und die Persönlichkeit des Kindes entfaltende Arbeit ist von zentraler Bedeutung. "Am Anfang jeder Eroberung steht nicht das abstrakte Wissen - das kommt normalerweise in dem Maße, wie es im Leben gebraucht wird - sondern die Erfahrung, die Übung und die Arbeit." (Freinet, Celestin: Verlasst die Übungsräume! Pädagogische Texte, Hering, Jochen und Höve, Walter (Hrsg.): Immer noch der Zeit voraus. Kindheit, Schule und Gesellschaft aus dem Blickwinkel der Freinet-Pädagogik. 1996, S. 90) Zusätzlich entwickeln die Kinder das Bewusstein, dass die Welt durch ihre Arbeit veränderbar ist. Freinet erklärt den Begriff Arbeit wie folgt: "Von Arbeit sprechen wir immer dann, wenn das Tätigsein - ob physisch oder geistig - den natürlichen Bedürfnissen des Individuums entspricht und durch diese Tatsache allein schon eine gewisse Befriedigung verschafft. Im gegenteiligen Fall sprechen wir von Aufgabe und Pflicht, die man nur erfüllt, weil man dazu gezwungen wird." (Freinet, Celestin: Die moderne französische Schule. 1979, S. 136)
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