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Modell
des Zuckermoleküls in der DNA
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Steuerung
als Stützung der Selbstorganisation
Bildungssysteme brauchen
Steuerung: Denn
die Schulen sind "Pädagogische Dienstleistungsbetriebe" der Allgemeinheit
und werden daher in wesentlichen Gestaltungsbereichen zentral gesteuert.
Diese zentrale Steuerung beschränkt
sich aber auf klare Richtlinien für eine operative Umsetzung der allgemeinen
Bildungsziele.
In diesem Rahmen
definieren dann die Schulen selbst ihre pädagogischen, didaktischen und
organisatorischen Ziele wobei
die Instrumente und Verfahren der Steuerung sich mehr und mehr von der
Zentrale zu den einzelnen Schulen hin
verlagern. Mit zunehmender Autonomie der Schulen wachsen zwar die Möglichkeiten
der Selbstgestaltung, aber auch die Notwendigkeiten der situations- und
systembezogenen Unterstützung.
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Unterstützungssysteme
für Schule und Schulentwicklung
Man muss davon ausgehen,
dass mit der künftig zunehmenden Autonomie der Schulen auch der Bedarf
an Beratung und Unterstützung wächst. Diesem Bedarf sollte entsprochen
werden
- durch eine Steigerung
der Professionalität bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in
den Schulen sowie durch den Aufbau eines schulinternen Unterstützungssystems,
- durch den Aufbau
einer systematischen Kooperation mit den verschiedenen Diensten (u.a.:
allgemeine Sozialdienste, Dienststellen für Integration und Schulberatung,
Gesundheitserziehung und berufliche Bildung, psychologischer und schulärztlicher
Dienst, Beratungseinrichtungen im Medienbereich) und mit schulübergreifend
tätigen Experten aus Praxis und Wissenschaft,
- durch die Zusammenarbeit
mit den Pädagogischen Instituten und Universitäten
- durch Ausbildung
von Projektbegleitern und Schulentwicklungsberatern im Rahmen z.B. von
Pilotprojekten.
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Modell des Phosphormoleküls
in der DNA

Die Phosphor- und
Zuckermoleküle (Desoxyribomoleküle) bilden in der DNA in den
beiden "Strängen" eine Kette.
Sie bilden gewissermaßen das Stützsystem
für
die vier Basen Adenin, Tymin, Guanin und Cytosin, die in ihrer Abfolge
die gesamte Erbinformation enthalten. Das Gesamtsystem der DNA hat sich
in der chemisch-biologischen Evolution selbstorganisiert entwickelt.
Siehe dazu auch ein Teilstück der DNA als eine
Metapher für die Schulentwicklung
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Situationsbezogene
Unterstützung in der Schule
Darunter wird die
Beratung und Unterstützung bei aktuell auftretenden Fragen in Problemsituationen
verstanden. Der Beratungs- und Unterstützungsbedarf kann mit Lern- und
Verhaltensauffälligkeiten, mit Konfliktsituationen, mit speziellen fachdidaktischen
Problemen, mit dem Einsatz neuer Medien und der Einführung neuer Arbeitsformen
ebenso zusammenhängen wie mit Schwierigkeiten bei der Umsetzung von neuen
Vorgaben in komplizierten Arbeitssituationen.
Es geht bei dieser Art von Beratung und Unterstützung aber immer auch
um die Stärkung eigenverantwortlichen Handelns. Mit dieser Zielsetzung
ist gleichzeitig eine Abgrenzung von Fortbildung, Therapie und Schulentwicklung
gegeben.
Die
situationsbezogene Beratung kann von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen
der Schule selbst oder von "Lehrerexperten" aus anderen Schulen und von
externen Fachkräften und Institutionen kommen. Voraussetzung
für das Gelingen eines solchen kollegialen Unterstützungssystems ist die
Offenheit der Rat Suchenden. Notwendig sind darüber hinaus Menschen, die
Beratungsvorgänge dieser Art als eine Selbststverständlichkeit des Berufsalltags
ansehen und eine Atmosphäre der Akzeptanz, des Vertrauens und der Kollegialität.
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Systemische
Beratung und Unterstützung bei der Schulentwicklung
Unter Schulentwicklung
wird eine systematische, zielgerichtete und kontinuierliche Veränderung
der Schulpraxis verstanden, die die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen
und technischen Herausforderungen aufgreift und die Ergebnisse der Schulforschung
Ernst nimmt. Im Prozess der Schulentwicklung wird die Schule zu einer
lernenden Organisation, die auf Selbstwirksamkeit setzt, d. h., auf die
eigenen Entwicklungskräfte vertraut.
Innerhalb
der Entwicklungsarbeit werden sich die einzelnen Schulen immer mehr auf
folgende Schwerpunkte konzentrieren müssen:
- die Erarbeitung
und Formulierung von Leitbild und Schulprogramm,
- die schulbezogene
Anpassung der allgemeinen Unterrichts- und Erziehungsziele,
- die flexible Organisation
des Unterrichts und der außerunterrichtlichen Aktivitäten; eine didaktisch
begründete Organisationsentwicklung
- Lehrereinsatz,
Personalentwicklung, Personalführung,
- eine zielführende
schulinterne Fortbildung,
- eine systematische
Selbstevaluation und die Beteiligung an der Fremdevaluation.
Dabei sollten die
eigenen Potenziale genutzt werden. Es ist aber zu erwarten, dass bei der
Schulentwicklung in den nächsten Jahren auch eine Unterstützung von außen
notwendig ist. Hierfür sind in den Schulen Budget-Mittel einzuplanen.
In allen Schulen
sollte sich aber eine Arbeitsgruppe aus drei bis fünf Lehrerinnen und
Lehrern in besonderer Weise in den Bereichen Schulprogramm, Schulentwicklung
und Evaluation qualifizieren, um die Schulentwicklung zu fördern
und zu unterstützen.
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Unterstützungskompetenzen
in den Einzelschulen
Es sollte das Ziel
einer jeden Schule oder eines jeden Schulbezirks sein, die folgenden hausinternen
oder bezirksinternen Beratungs- und Unterstützungskompetenzen auf- und
auszubauen.
- Didaktik und Methodik
- Lerndiagnostik
und Beratung
- Kooperation und
Teambildung
- Lernen mit Neuen
Medien und E-Learning
- Innovation, Schulentwicklung
und Selbstevaluation
- Umgang mit Konflikten
- pädagogisch
orientierte IT-Systembetreuung
- flexible Organisation
des Unterrichts
Der Aufbau eines solchen
"schulinternen" Unterstützungssystems gehört zur Gestaltungsaufgabe
der Schulleitung und kann unter Umständen auch Teil des Schulprogramms
sein. Wenn aber, was wohl die Regel sein wird, die notwendigen Kompetenzen
in der bisherigen Ausbildungspraxis nicht genügend aufgebaut worden sind,
dann sollten bereits tätige Lehrpersonen die Möglichkeit erhalten, sie
sich in einem bestimmten Zeitraum anzueignen.
Siehe insbesondere:
"Orientierung suchen-Ziele setzen-Schule gestalten", Hg.: PI
Bozen, S127-131 und "Zukunft der Bildung - Schule der Zukunft",
Hg.: Bildungskommission NRW, Luchterhand, 1995, S151-215
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