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Unterstützung durch Schulleitung

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von Edith Paggi
     
s. auch Schulprogramm
 

Wie kann die Direktorin/der Direktor Integration unterstützen

Die Direktorin/der Direktor nimmt eine Schlüsselposition ein in der Bedeutung, die die Integration von Kindern/Schülern und Schülerinnen mit Funktionsdiagnose in Kindergarten und Schule hat. Die Einstellung der Direktorin/des Direktors zur Integration wirkt sich auch auf die Haltung der Kindergärtnerinnen und Lehrpersonen aus. Wie äußert sich die Direktorin/der Direktor zur Integration, aber auch, was sagt sie/er nicht, was unterlässt sie, was steht im Mittelpunkt, worauf legt sie/er besonders wert? Einige Kindergärtnerinnen und Lehrpersonen werden sich dadurch in ihrem Tun und Denken bestätigt fühlen, andere wieder nicht.

Wodurch kann nun eine Direktorin/ein Direktor Integration unterstützen:

  1. Durch die Entwicklung einer gemeinsamen Vision:
    In den letzten Jahren ist an vielen Schulen intensiv an der Erstellung des Schulprogramms gearbeitet worden. Es sind Diskussionen um gemeinsame Zielsetzungen, Vorstellungen von Kindergarten/Schule und Unterricht in Gang gesetzt worden, es wurde nachgedacht, entworfen, verworfen, neu gestaltet. Inwieweit wurde Integration als Thema mitgedacht? In einem „gemeinsamen Haus des Lernens“ muss das gemeinsame Lernen und insbesondere das Voneinanderlernen ein grundlegender Baustein sein. Integration ist als Teil des Schulprogramms gleichzeitig Teil der Schulentwicklung und wird so zur gemeinsamen Entwicklungsaufgabe. Dies ist umso wichtiger nun in der vertikalen Zusammenlegung von Grund- und Mittelschulen zu einheitlichen Direktionen. Gerade diese Zusammenlegung sollte auch zu einer gemeinsamen Vision von Integration führen, sollte Übertritte und didaktische Kontinuität zwischen den Schulstufen erleichtern.
    Eltern müssen beim Lesen des Schulprogramms erkennen können, ob sich ihr Kind in dieser Schule wohl fühlen kann und sich angenommen fühlt, oder ob es nur geduldet wird, ob sie als Eltern als gleichwertige Erziehungspartner gesehen werden.

Gestaltung
 

 

 

  1. Durch Wertschätzung:
    Fortschritte bei Kindern/Schülern und Schülerinnen, insbesondere mit umfassenden Beeinträchtigungen, sind oft sehr gering, manchmal kaum wahrnehmbar. Trotzdem steht viel Engagement und Einsatz dahinter. Kindergärtnerinnen, Behindertenbetreuer/innen und Lehrpersonen, aber auch Kinder und Schüler/innen brauchen positive Rückmeldungen, die Wertschätzung ihrer Arbeit, ihrer Anstrengungen, wenn es sich manchmal auch nur um einen kleinen Schritt in der Entwicklung des Kindes, des Schülers/der Schülerin, handelt.
  2. Durch die Gestaltung der Rahmenbedingungen
     
   
  1. Durch die Schaffung eines kooperationsfördernden Klimas:
    Integration erfordert Kooperation unter Kindergärtnerinnen, Lehrpersonen, insbesondere zwischen Regel- und Integrationslehrpersonen bzw. Behindertenbetreuerinnen. Kooperation fällt nicht vom Himmel, sondern setzt einen oft langwierigen Prozess der gegenseitigen Anpassung, des Aushandelns voraus. Das Gelingen der Integration darf nicht an die Behindertenbetreuerin, Integrationskindergärtnerin, -lehrperson delegiert werden, sondern muss ein gemeinsames Anliegen sein. Der gemeinsame Unterricht muss eine Herausforderung für alle sein.

Besonders wichtig sind die Haltung und die Vorbildfunktion der Direktorin/des Direktors. Wenn Lehrpersonen merken, dass Integration für die Direktorin/den Direktor ein Anliegen ist,

  • werden Äußerungen der Geringschätzung der Kinder/Schüler/innen mit Funktionsdiagnose oder der Integrationslehrpersonen und Behindertenbetreuerinnen vielleicht unterlassen,
  • fühlen sich Lehrpersonen, denen Integration ebenso ein Anliegen ist, in ihrer Haltung und in ihrem Tun bestärkt, gewinnen an Selbstsicherheit und erfahren die Wirksamkeit ihres Tuns,
  • werden bessere Rahmenbedingungen vorhanden sein,
  • wird Integration an der Schule zum Thema.

Eine Direktorin/ein Direktor, die/der im Gang, bei der Pause, bei einem Klassenbesuch mit dem Schüler/der Schülerin mit Funktionsdiagnose ein Gespräch führt, sich nach ihrem Befinden erkundigt, ihre Äußerungen ernst nimmt, ihre Fortschritte wahrnimmt – so wie sie/er es mit anderen Schülerinnen auch tut - wird anderen Lehrpersonen, die bisher nur schwer einen Zugang zu diesen Schülerinnen hatten, vielleicht Ansporn sein, es selbst zu versuchen. Ein/e Direktor/in, die auf eine korrekte Verwendung der Sprache und der Begriffe achtet, wird langfristig auch eine Änderung im Sprachverhalten der Lehrpersonen erreichen. Es ist ein Unterschied, ob wir von den „Behinderten“ oder von Kindern/Schülerinnen mit einer Behinderung oder besser mit einer Funktionsdiagnose sprechen, denn nicht alle diese Schüler/innen haben eine Behinderung. Es ist ein Unterschied von Stützlehrpersonen, Stützkurslehrern oder von Integrationslehrpersonen zu sprechen. Begriffe vermitteln Haltungen aber auch Inhalte.

Diesen vielfältigen Aufgaben muss die Direktorin/der Direktor sicher nicht allein nachkommen. Es gilt auch hier, Aufgaben zu delegieren und dabei die bestehenden Ressourcen und Unterstützungssysteme zu nutzen. Dazu einige Beispiele:
 

 
  • Einsetzung der Arbeitsgruppe für Integration auf Direktionsebene
  • Einsetzung einer Koordinatorin für die Umsetzung des Schulprogramms für diesen Bereich, bzw. Zuweisung spezifischer Aufgaben an die Koordinatorinnen der anderen Bereiche
  • Einbezug der Integrations- und Schulberatung.
     
 
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Letzte Aktualisierung: 04.01.2005
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