Bis in die Jahre nach dem 2. Weltkrieg, als   die heutigen Wiesen um die Höfe zum Großteil noch als Acker genutzt wurden,   waren die Bauern auf das auf den Bergwiesen wachsende Heu   angewiesen. 
     
											  Ungefähr drei Viertel des Heubedarfs wurde auf den Mahdern   gewonnen, wobei man sich auch zwischen den Felsen der Sense (Segnis) bediente,   oder des handlicheren Schnoppers, der aus alten Sensenblättern hergestellt   wurde, oft aber auch nur der eigenen Hände.  
											   
											    Das Mähen „rentierte“ sich   schon, brachte man an einem Tag ein Tragl Heu (ca. 50-80 kg) zusammen.  
											   
                                               
											    
                                                „Guet gepuntn isch hâlps untn.“   (Foto H. Haller) 
                                               
                                              So zog in der Regel ein großer Teil der Bauersfamilie   (inkl. Knechte und Dirnen) im Sommer für 1 - 2 Monate auf die Mahder, kochte in   kleinen Kochhütten am offenen Feuer und schlief in den Heuhütten (Gaden, Ez.   S’Goodn) im Heu.  
                                              Tag der Rückkehr auf den Hof war der Hochunserfrauentag (15.   August). Die wenigen Bauern, die heute noch auf die Mahder gehen, tun dies   zwischen dem Heu- und Gruemet-Schnitt auf dem Hof, etwa 3 Wochen lang, wobei nur   mehr die schönsten Stücke gemäht werden.  
                                                Das gewonnene Heu wird in Gaden   eingetan (einfache Blockbauten mit Legschindeldach), seltener werden Schöiber   (Heuhaufen im Freien) errichtet. 
                                                 
                                                Im Winter, wenn es dann auf dem Hof   nicht mehr eilig (geneatig) zugeht, wird das Heu bei möglichst guten   Schneeverhältnissen zum Hof hinuntergebracht.  
                                                 
                                                Noch bei frischem Schnee   richten die Bauern, die den Weg brauchen, gemeinsam den Ziehweg (Riese) her ( =   riesen, oder Riese autien). Das geht am besten, wenn sie mit dem Halbschlitten   (Holbschliitn) eine Fuhre Lattenholz hinunterführen, denn diese liegt am   hinteren Ende auf und öffnet so die Fahrrinne. Liegt der Gaden jedoch über der   Waldgrenze, so wird gemeinsam eine kleine Heufuhre (Piirl) hinuntergezogen.  
                                                 
                                                Ein spezielles Gerät zum Riesen ist die sogenannte Schneehaue, mit der   überflüssiger Schnee aus der Riese geschoben wird ( = wert ingschneap).  
                                                 
                                                Das Gerät zum Heuziehen, wie auch zum Streu- (Streibe) und   Brennholzziehen ist im Passeier die Ziachpferggl, auch s’Haizuig, genannt.  
                                                 
                                                                                                                                           
                                                
                                                Drei   Beispiele für s’Haizuig in Passeier (Quelle: De Rachewiltz Hrsg. 1989, S.   23) 
 
Nach Harald Haller in De Rachewiltz (Hrsg.) 1989
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