Feuer
Wissenschaft "als methodisch-systematisches Verfahren zur subjektiven Überprüfung von Thesen im Hinblick auf deren Grundlagen, Bedingungen und Folgen". (Gagel, W.)
Wichtig ist der Zusammenhang zwischen Wissenschaft und Lebenspraxis
"Das wirkliche Verstehen bringt uns das Gespräch. Ausgehend und angeregt von etwas Rätselhaftem, auf der Suche nach dem Grund." (Martin Wagenschein) |
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Didaktische Aspekte
Die Schülerinnen und Schüler sollen angeregt werden, selbständig wissenschaftsorientiert zu forschen. Wissenschaft wird in diesem Zusammenhang verstanden als systematisch gewonnene Erkenntnis.
Nach dieser erkenntnistheoretischen Definition versteht sich Wissenschaft "als methodisch-systematisches Verfahren zur subjektiven Überprüfung von Thesen im Hinblick auf deren Grundlagen, Bedingungen und Folgen".
(Vgl. Gagel, Walter: Wissenschaftsorientierung. In: Sander, Wolfgang: Handbuch politische Bildung. Schwalbach/Ts. 1997, S. 115-127 sowie Lehrplan Sachunterricht: Prinzipien der Unterrichtsgestaltung)
Infolgedessen wird der Bildungseffekt der Wissenschaftsorientierung darin gesehen, dass Schülerinnen und Schüler die Fähigkeit erwerben, planmäßig und gezielt Verfahren zur sachverständigen Beurteilung zu entwickeln und anzuwenden.
(Siehe hierzu auch die Ausführungen zu "Versuchen")
Wichtig ist der Zusammenhang zwischen Wissenschaft und Lebenspraxis. In Lebenssituationen bietet wissenschaftliches Wissen Hilfen zur Problemlösung:
Wenn ich die Bedingungen für die Entstehung von Feuer kenne, ist dieses Wissen hilfreich zur Beantwortung von Fragen des Brandschutzes.
Das sokratische Prinzip nach Martin Wagenschein
Das didaktische Konzept, das diesem Modul zugrunde liegt, orientiert sich besonders an einer der Regeln der Lehrkunst nach Martin Wagenschein: dem sokratischen Prinzip. "Das wirkliche Verstehen bringt uns das Gespräch. Ausgehend und angeregt von etwas Rätselhaftem, auf der Suche nach dem Grund." (Martin Wagenschein).
Danach besteht die Aufgabe der Lehrperson nicht darin, zu erklären, sondern sie muss "das Rätsel stellen und es sogar noch verstärken" (Martin Wagenschein) und dann das Gespräch leiten (d. h. der Lehrer ist der "Geburtshelfer" des eigenen Entdeckungs-prozesses der Schülerinnen und des Schülers).
Darüber hinaus orientiert sich die vorgestellte Didaktik am Prinzip des "exemplarischen Lernens" (d. h. am Fall wird das Allgemeine gesehen).
Mit Blick auf dieses Prinzip ist die vorgestellte Sequenz in doppelter Hinsicht exemplarisch:
einerseits üben sich die Schülerinnen und Schüler im sokratischen Gespräch und erweitern auf diese Weise ihre Methodenkompetenz.
Anderseits wird in einer strukturierten Lernumgebung systematisch nach den Zusammenhängen von der Entstehung von Feuer geforscht und damit am Beispiel der Kerze das Phänomen von Verbrennungs-prozessen ins Gedächtnis geprägt. |