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am 22. Januar 2009
Repräsentative Beispiele für Rückmeldungen von Kolleginnen und Kollegen bei den Vorstellungen der Lernumgebung MMM |
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Bedenken und Einwände gegen eine Nutzung von MMM existieren und lauten etwa wie folgt:
- Die realen Probleme sind mir zu weit weg von der Mathematik.
- Das ist doch Politik- oder Biologie-Unterricht oder Kunst- oder ...-Unterricht.
- Das Angebot ist toll, aber meine SchülerInnen können das nicht.
- Projekte an realen Problemen würden mich schon interessieren, aber ich habe keine Zeit dazu, ich muss mich um den Stoff kümmern.
- Vergleichsarbeiten oder zentrale Abituraufgaben lassen mir keinen Spielraum für projektorientierten Unterricht.
- Ich würde ja gerne einmal einen projektorientierten Unterricht an einem realen Problem versuchen, aber meine Fachkolleginnen und Fachkollegen im Jahrgangsteam und in der Fachschaft wollen das nicht.
- Die schulische Organisation eines Projektes erfordert einen zu hohen Zeit- und Abspracheaufwand. Das macht man nur einmal.
- Und dann noch, wie soll ich nach einem solchen Projekt eine Klassenarbeit schreiben lassen?
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Bei den derzeitigen und noch in diesem Jahr 2009 fortzuführenden Überarbeitungen, Aktualisierungen und Akzentsetzungen werden alle diese Bedenken ernst genommen. |
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So wird in der neu bearbeiteten „Guided Tour zur Nutzung der Lernumgebung im ‚herkömmlichen’ Mathematikunterricht“ ein vierstufiger Weg beschrieben, den im Prinzip alle Lehrpersonen mit der Zeit gehen können. Die Beschreibung ist gewissermaßen als ein Geländer gedacht, das Lehrerinnen und Lehrer sowie Schülerinnen und Schüler vor Misserfolgen schützen soll. Es ist ein ansteigender Weg, auf dem nicht bereits am Anfang der höchste Schwierigkeitsgrad zu meistern ist.
So wird mit dem ersten Schritt „ Die Jugendlichen arbeiten in der Phase der Anwendung an Arbeitsaufträgen zu einem wirklichen realen Problem“ der beklagte Zeit- und Organisationsaufwand erheblich reduziert. Den Jugendlichen „kostet“ diese Arbeit etwa 4 Schulstunden und 2 Stunden Schularbeiten. Das zeigen auch die nachfolgenden Lösungsbeispiele. Aber die Anwendungsphase im ‚herkömmlichen’ Unterricht wird realistischer und wirklichkeitsnäher. (Anmerkung: Sollten die Jugendlichen die möglichen Lösung in MMM entdecken, so nimmt man in der Anwendungsphase ein reales Problem, zu dem es keine ausgearbeitete Lösung gibt.)
So wird an den möglichen Lösungen gezeigt, dass die Mathematik (Nutzung von Funktionen) ganz nahe bei und nicht weit weg ist. Zurzeit gibt es zu den drei folgenden realen Problemen ein mögliches Lösungsbeispiel:
Die jeweilige Sache hat aber auch zur Folge, dass es andere, richtige Lösungen gibt. Weitere Lösungsbeispiele werden im Laufe des Jahres folgen.
So werden passend zu den Arbeitsaufträgen (zu denen es eine mögliche Lösung gibt) die allgemeinen und inhaltlichen mathematischen Kompetenzen beschrieben,
die Jugendliche bei ihren mathematischen Modellierungen erwerben können (Beispiel). Aufgaben mit denen überprüft werden kann, ob die Kompetenzen auch erworben worden sind, werden noch folgen. Sie werden aber im Prinzip dasselbe Format haben, wie die Anforderungen bei den realen Problemen, nur mit ganz viel weniger Text.
Nicht wegzudiskutieren ist, dass Mathe-Lehrpersonen und Jugendliche sich bei der mathematischen Modellierung auch in den Sachverhalt eindenken müssen. Deutungen oder Interpretationen der Lösungen sind nur so möglich. Mathe-Lehrpersonen und Jugendliche agieren dabei als kompetente Laien, auf dem Niveau, mit dem sie auch bei demokratischen Wahlen reagieren. Nichts spricht natürlich gegen ein Projekt, in das auch andere Fachkompetenzen eingebunden werden. Nur Projekte mit realen Problemen sind auf dem beschriebenen Weg der dritte und vierte Abschnitt
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