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Gruppenarbeit   zum anfang zurückblättern umblättern ans ende eine ebene nach oben

 

> arbeitsgleich:
alle Gruppen arbeiten am
selben Thema oder Problem und
diskutieren ihre Ergebnisse.

> arbeitsteilig:
alle Gruppen arbeiten an Unterthemen eines
gemeinsamen Themas oder Problems.

siehe auch: Synergie durch Zusammenarbeit

 
     


Zum Einstieg zunächst eine provokative Frage:

Warum gibt es so wenig Gruppenarbeit und so häufig lehrerzentrierte Verfahren ?

  Es gibt Untersuchungen, die belegen, dass etwa die Hälfte der Schülerinnen und Schüler in einer Klasse 11 selten oder nie Gruppenarbeit in ihrem Bildungsgang erlebt haben. Es gibt Berichte, die belegen, dass die Gruppenarbeit bei ungenügender Vorbereitung weniger effektiv ist als der frontale Unterricht.

Es gibt keine Gruppenarbeit: Weil LuL oder M einen wesentlich höheren Vorbereitungsaufwand haben? Weil die Lernenden zuvor zum Frontal-Lernen (Vortrag, fragend-entwickelnder-Unterricht ...) "erzogen" wurden und ein Umlernen mit viel Mühe verbunden ist? Weil LuL einen solchen Unterricht für Spinnerei halten und wenig effektiv ist? Weil es sehr schwer fällt, die individuelle Leistung der Lernenden zu bewerten?
     

Vorbereitung der GA



Akkürzungen im Text:

TN steht für Teilnehmer und Teilnehmerinnen

M steht für Moderatorin oder Moderator oder Moderatorenteam

SuS steht für Schülerinnen und Schüler

LuL steht für Lehrerinnen und Lehrer

 

Bei der Vorbereitung einer Gruppenarbeit muss zunächst berücksichtigt werden, ob es sich um ein Lernen im Unterricht oder in einer Schulentwicklung (Fortbildung) handelt.
Eine effektive und qualitätsvolle Gruppenarbeit - ob arbeitsgleich oder arbeitsteilig - verlangt aber immer:

  • eine eindeutige Zielsetzung (schriftlich oder auf Folie),
  • klar formulierte Arbeitsaufträge (wobei der Auftrag lauten kann, dass die Kleingruppe eine Entscheidung über ihr Teil-Thema selbst zu treffen hat),
  • vorgedachte und vorbereitete Arbeitshilfen (Literatur, Handwerkszeuge, Werkzeuge und Neue Medien),
  • klar formulierte Vereinbarungen zur "Bericht"erstattung (Vortrag, ausgearbeitete Folien, Computer-Präsentationen, Markt der Möglichkeiten, ...),
  • klare Vorgaben über Zeit und Raum sowie über Gruppengröße und Gruppenbildung und
  • Information über die Tätigkeit des Moderators während der Gruppenarbeit.
     

Gruppenbildung

 

 

Mit der Gruppenbildung wird in der Regel auch eine Entscheidung darüber getroffen, ob die Arbeiten arbeitsgleich oder arbeitsteilig erfolgen sollen. Die Gruppenbildung dazu kann auf ganz verschiedene Weise erfolgen:

  • angeordnet (M ordnet an, in welchen Gruppen an den Themen gearbeitet werden soll)
  • nach Zufall (die TN ziehen Karten, zählen ab, ...)
  • nach Interesse oder Neigung (die TN organisieren sich bezogen auf ein Thema, ein Teil-Thema, ein Problem, ein Teil-Problem, ...)
  • nach Sypmpathie (die TN organisieren sich nach Sympathie)
  • heterogen oder homogen (M oder TN ordnen nach Leistung, Geschlecht, Jahrgang, Schulform, ...)

Die jeweiligen Vorteile und Nachteile sind auf den Zweck der Gruppenarbeit hin zu bedenken. Handelt es sich etwa im Unterricht um eine Maßnahme der Binnendifferenzierung, um die fachliche Leistung zu fördern, so kann eine Einteilung in leistungshomogene Gruppen sinnvoll sein. Soll aber etwa die Sozialkompetenz oder die Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit geschult werden, so ist eine heterogene Einteilung viel nützlicher.

     

Durchführung der GA

 




 

Für die inhaltliche Arbeit kann es hilfreich sein, strukturierende Arbeitshilfen oder Leitmedien (z.B. diese Lern- und Arbeitsumgebung für die Schulentwicklung oder die Lern- und Arbeitsumgebung "Modellieren mit Mathe" für den Mathematikunterricht) zur Verfügung zu stellen.

Ebenso kann es für den Interaktionsprozess in der Kleingruppe hilfreich sein, wenn die Rolle der einzelnen Mitglieder festgelegt wird. Alle sollten zwar gleichberechtigt an der Sache arbeiten, was aber nicht ausschließt, dass einer die Gesprächsführung, ein anderer das Protokoll und wieder ein anderer die Power-Point Arbeit übernimmt. Im Unterricht bietet es sich an, dass alle ein Log-Buch oder Lerntagebuch führen.

M sollte seine Mitwirkung oder seine Aktionen während der Gruppenarbeit bekannt geben. So kann es sinnvoll sein, dass das M beratend an der Arbeit teilnimmt. Es kann aber auch sinnvoll sein, Interaktionsprozesse zu beobachten, um diese zum Zwecke des sozialen Lernens oder der Leistungsbewertung mit der Gesamtgruppe diskutieren und reflektieren zu können.

Während der Kleingruppenarbeit entsteht in den Kleingruppen ein je spezifisches Wissen. Daher muss nach der Gruppenarbeit für das notwendige gemeinsame Wissen in der Gesamtgruppe gesorgt werden. Aber: mehr als vier medial unterstützte mündliche Gruppenberichte und -präsentationen können zur Langeweile führen. In vielen Fällen ist ein ergänzender "Markt der Möglichkeiten" mit Wandzeitungen und Collagen viel sinnvoller. Hier kann unmittelbar gefragt und diskutiert werden.

     
Nachbereitung der GA
 

Nicht nach jeder Gruppenarbeit, aber hin und wieder, sollte insbesondere über die Vorbereitung und Durchführung der Gruppenarbeit in der Gesamtgruppe meta-kommuniziert werden. Die Meta-Kommunikation sollte sich dabei sowohl auf die Inhalts- als auch auf die Beziehungsebene (also auf fachliches und überfachliches Lernen) beziehen. So kann u.a. die Kompetenz zur Teamarbeit (zur Kommunikation und Kooperation) gesteigert werden.

Metakommunikation macht bewusst, wo Defizite liegen oder was beim nächsten Mal verbessert werden kann oder worauf beim nächsten Mal besonderer Wert gelegt werden sollte.

     
Individuelle Leistungsbewertung
bei Gruppenarbeit
  Schülerinnen und Schüler sind in der Regel nicht zufrieden damit, dass nach einer Gruppenarbeit alle mit derselben Note bewertet werden. Sie selbst - wie auch die Lehrpersonen - wissen genau, dass nicht alle Mitglieder der Kleingruppe denselben fachlichen Arbeits-Einsatz geleistet haben und nicht alle in derselben positiven Weise kommunikativ und kooperativ waren. Was ist also zu tun?
     

Im Rahmen der Projekte mit dem Leitmedium "Modellieren mit Mathe" gibt es Vorschläge, wie die Jugendlichen nach einer Kleingruppenarbeit individuell bewertet werden können. Auf diese Anregungen wird hier verwiesen. Sie können leicht auf andere Fächer übertragen werden.


in der Lern- und Arbeitsumgebung "Modellieren mit Mathe"

Eine "passende" individuelle Leistungsbewertung

...
...

Was hier sehr interessant wäre, das wären subjektive Berichte darüber, wie effektiv oder nützlich die Arbeiten oder Ergebnisse waren, die mit dieser Methode in Fortbildung, Unterricht oder Schulentwicklung gewonnen wurden. Nutzen Sie bitte zu diesem Zweck die Galerie!

 

© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2003