Aufmerksam
sein: Die
Aufmerksamkeit ist eine für das Lernen unbedingt erforderliche Geisteshaltung,
die ein zweifaches, gleichzeitiges Handeln beinhaltet: einerseits alles
abblocken, was unnötig ablenken könnte, und andererseits die gesamte Kraft
auf die zu erlernende Sache konzentrieren. Dabei bleibt natürlich zu unterstreichen,
wie wichtig Ruhe und Stille beim Lernen sind.
Zuhören
können: Ein
Teil des Unterrichts stützt sich auf das Lehrgespräch, das Wort des Lehrers
oder des Mitschülers. In der herkömmlichen Schule ist die Anzahl derjenigen,
die gut zuhören, jedoch nicht groß. Im Gegenteil, die Schüler sind wahre
Meister im So-Tun-Als-Ob. Sie müssen das Zuhören also noch einmal lernen.
Dabei stellt sich nur die Frage nach dem Sinn und der Bedeutung des unterrichtenden
Wortes, auf die wir weiter oben schon hingewiesen haben.
Beobachten
können: Dazu
gehört etwas (ein Objekt), das man ansehen kann, der Wunsch zu sehen und
später einen Beobachtungsmethode. Damit berühren wir die Voraussetzung
des Lebens in der Schule.
(Sich)
aussprechen, ausdrücken können:
Man muss zuerst einmal etwas auszudrücken haben, und damit stellt
sich die Frage nach der Kommunikation und ihrer Voraussetzung, der Interessengemeinschaft.
Lesen
können:
Wahrscheinlich
ist das Lesen die wichtigste kognitive Strategie, ein unvergleichliches
und unersetzliches Instrument zum Lernen und zum Kulturerwerb. In der
Schule kommt es darauf an, jenseits von allen unnützen Diskussionen über
Methoden so schnell wie möglich lesen zu lernen. Eines der Lernziele der
ersten Stammgruppe besteht eben darin, dass alle Kinder lesen lernen,
denn dann verfügen sie über ein Mittel, sich zu informieren und zu lernen,
sich zu vergnügen und zu unterhalten, das Gute und das Schöne zu entdecken
und sich selbst zu entwickeln.
Schreiben
können:
Es handelt sich
nicht darum, zukünftige Schrittsteller heranzubilden, sondern um die Fähigkeit,
sich schriftlich klar und korrekt zu einem dem jeweiligen Niveau angepassten
Thema zu äußern. Das heißt: so früh wie möglich und so oft wie möglich
schreiben. Die Regeln dieser Kunst werden nach und nach mit den wachsenden
Bedürfnissen nach Ausdruck und Kommunikation erlernt.
Rechnen
können:
Es geht nicht
darum, Rechenübungen ohne Sinn und Zweck zu lösen, sondern dem Niveau
angepasste Problemlösungen zu finden, d.h. Übungen auswählen und einordnen
mit Blick auf das Ergebnis und schließlich die den Regeln entsprechenden
Schritte durchführen.
Suchen
und forschen lernen:
Kinder sind von Natur aus neugierig. Das ist eine hervorragende
Eigenschaft und ein gewaltiger Vorteil, den (eine richtige Trumpfkarte,
die) man nicht vergeuden sollte. Wissenschaft überhaupt beginnt erst mit
dem (Er)Staunen und kommt durch das Suchen weiter.
Behalten
lernen:
Das Gedächtnis muss gepflegt und geübt werden, damit es die
von ihm erwarteten Dienste bis zum Maximum erweisen kann, d.h. vor allem
frühere Erfahrungen wieder wachrufen und gespeichertes Wissen aufrufen,
um neue Situationen und Gegebenheiten zu verstehen.
Verstehen
lernen: Verstehen
heißt den Dingen, den Tatsachen und Handlungen einen Sinn geben, Ideen,
Konzepte und Tatsachen miteinander verbinden. Das bedeutet auch, dass
die Schranken und Trennungen innerhalb des Unterrichts abgebaut werden.
Organisieren
lernen:
Die Bedeutung des Organisationsvermögens kann nicht genügend
hervorgehoben werden. Heute hat man daraus sogar eine Art Wissenschaft
gemacht: das Management. Wenn auch die Familie viel zu dieser Fähigkeit
beitragen kann, so muss doch die Schule weitermachen, seine Zeit einteilen,
seine Arbeit und seine Freizeit organisieren, einordnen und ordnen. All
das will gelernt sein, verlangt auch eine gewissenhafte Anstrengung, verzehnfacht
aber auch die Effektivität und Leistungsfähigkeit.
Bewundern
lernen:
Die den Menschen umgebende Welt ist nicht nur da, um erklärt,
zerlegt, gedeutet, erforscht und untersucht, gestaltet und verändert zu
werden. Sie steht unser Bewunderung offen, und diese Fähigkeit sollte
in unserer ulitaristischen und materialistischen Epoche entwickelt werden.
Bewunderung lässt sich nicht befehlen, sie muss geweckt und erweckt werden.
In diesem Sinne kann man sie den Schüler lehren ... wenn man selbst zuerst
bewundert.
Eine
Fremdsprache lernen:
Der Jenaplan betrachtet das Erlernen einer Fremdsprache als
Teil der Grundausbildung und erweist sich damit als Wegbereiter und Vorläufer.
Wenn wir also vom Lerninhalt reden, so bedeutet dies in der heutigen pädagogischen
Sprache ebenso sehr Fähigkeiten, Geschicklichkeit, Verhalten und kognitive
Strategien wie verbale Information.
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