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Kinder und ihr
Verständnis von Leistung
Leistung
der Schule -
Leistung des Lehrers
Leistung
und Leistungsmotivation
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Wenn
das Kind zur Schule kommt, ist durch den Einfluss des Elternhauses seine
Leistungsmotivation schon deutlich ausgeprägt, im Positiven oder im Negativen,
als Erfolgszuversicht und Leistenwollen, oder als Leistungsangst und Leistungsvermeidung.
Schon
kleine Kinder streben nach Leistung, von sich aus, also nicht erst durch
Einfluss der Umwelt.
"Es wird ja nicht
nur von außen die Erwartung an die Kinder herangetragen, dass sie
etwas gut machen; es gehört auch zu den elementarsten Erfahrungen
ihres eigenen Selbst, nicht nur von Menschen geliebt und angenommen
zu werden, sondern selbst etwas ausrichten, etwas bewirken ... zu
können. "Ich kann es," ist einer der wichtigsten Sätze oder Gefühlsinhalte
von Kindern"
(A. Flitner, in: Bartnitzky/Portmann, 1992, S. 11). |
"Wie kommt es,
dass aus den hochaktiven Selbstlernern nur allzu oft schlechte und
missmutige Schullerner werden? Das war die Grundfrage der Reformpädagogik,
und es ist die Grundfrage aller Schulerziehung geblieben"
(op. cit., S. 12). |
Beobachtet
man nämlich ältere Schüler in ihrer Einstellung zum schulischen Lernen,
so ist bei ihnen von Leistungsstreben meist nicht mehr viel zu sehen,
häufig müssen sie zur schulischen Leistung gezwungen oder verführt werden,
und man könnte durchaus an der Berechtigung des Satzes zweifeln, dass
alle Menschen nach Leistung streben.
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W. Sacher
meint zur mangelnden schulischen Leistungsmotivation vieler Schüler:
"Dass das Leistungsstreben
zum Menschsein gehört, bedeutet aber nicht, dass der Mensch auch unter
Leistungsanforderungen gestellt werden muss; und erst recht nicht
sind damit beliebige Leistungsanforderungen legitimiert... Die Frage,
mit welcher Berechtigung Erzieher und pädagogische Institutionen an
einen jungen Menschen Leistungsanforderungen von außen herantragen
dürfen, für welche sie von sich aus nicht motiviert sind, ,,, stellt
das zentrale Problem der Leistungserziehung dar. Auch der häufig bemühte
Vorgriff auf die Zukunft des jungen Menschen und sein angebliches
Wohl ist nicht unproblematisch... Deshalb ist ein solcher Vorgriff
immer dann suspekt, wenn die erhobenen Leistungsanforderungen dem
jungen Menschen nicht verständlich zu machen sind und nur mit Druck-
und Zwangsmaßnahmen durchgesetzt werden können"
(Sacher, 1996, S.2). |
A. Flitner
betont, dass schulisches Lernen eine Art Zwischending ist:
"Weder knüpft
es unmittelbar an das hochaktive Lernen des kindlichen Interesses
an, noch ist es identisch mit dem Leistungssystem der Erwachsenenwelt...
Dieses Zwischensystem der Schule stellt Leistungsanforderungen eigener
Art, deren Nutzen und Notwendigkeit den Schülern (und ihren Eltern)
... nicht mehr deutlich sind, ... weil es mit dem Leben wenig Verbindung
hat"
(A. Flitner, in: Bartnitzky, H./ Portmann, R., S. 12-13). |
Und es
kommt für noch etwas anderes hinzu:
"Das Spektrum
der Leistungen, die die Schule ermöglicht und anerkennt, ist aus der
Perspektive einer pädagogischen Leistungsförderung viel zu schmal"
(op. cit., S. 13). |
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