Zeugnisformen
zur
Bewertung der
verschiedenen Zeugnisformen
das
Lehrerurteil
Schülerbeobachtung
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Aus einer Sammlung
von standardisierten Formulierungen wählt die Lehrerin die nach ihrer
Einschätzung für das einzelne Kind passenden aus.
Es gibt von einzelnen
Kultusministerien herausgegebene Formulierungshilfen, ebenso wie solche
von privaten Schulbuchverlagen - es gibt sogar ein Programm auf CD-Rom,
bei dem der Lehrer die einzelnen Formulierungen direkt aus dem Programm
abrufen und in das Zeugnis übernehmen kann - das Makabre an diesem Programm
besteht darin, dass hier die Formulierungshilfen direkt nach Notenniveau
geordnet sind, so dass die Eltern sich nur noch das CD-Rom-Programm zu
beschaffen brauchen, um dann die Formulierungen in Noten zurückübersetzen
zu können. Berechtigte Frage: Wozu dann der umständliche Umweg über verbale
Umschreibungen?
Natürlich sind solche
Formulierungshilfen nützlich für den Lehrer, besonders, wenn er noch keine
Erfahrungen mit Verbalzeugnissen hat, und sie können ihm durchaus helfen,
seine Rückmeldungen zu differenzieren. Die Gefahr ist allerdings groß,
dass der Lehrer sich so zu stark von diesen Formulierungshilfen abhängig
macht und in eine schematische Beschreibung verfällt, die dem Sinn der
Formulierungshilfen nicht entspricht. Ihr Ziel kann es nämlich nur sein,
dem Lehrer eine Starthilfe zu geben, damit er sich progressiv davon löst
und eigene Formulierungen entwickelt, die den großen Vorteil haben, dass
sie den Kindern in seiner Klasse eher entsprechen und individuelle Entwicklungen
deutlich machen können.
Was das Risiko von
Urteilsfehlern angeht, so gilt hier das Gleiche wie für den Einschätzbogen.
Ein gewichtiger Vorteil des Baustein-Zeugnisses besteht darin, dass bei
diesem der Lehrer seine Vorlage frei wählen kann. Durch die Wahl von Formulierungshilfen,
die verhaltensnah sind, kann er den Gefahren einer intuitiven und hoch-inferenten
Beurteilung entgegenwirken.
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