"Der große Schock für die Naturwissenschaft des 20. Jh. bestand darin, dass Systeme nicht durch Analyse verstanden werden können. ... Gemäß dem systemischen Ansatz lassen sich die Eigenschaften der Teile nur aus der Organisation des Ganzen verstehen. .... Dementsprechend konzentriert sich das Systemdenken nicht auf Grundbausteine, sondern auf Grundprinzipien der Organisation."
F. Capra in: "Lebensnetz", S. 43
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Die Systemtheorie fordert ein Denken im System, kein Fragmentieren und Zerlegen in Einzelteile. So sind z.B. Eigenschaften eines Organismus Eigenschaften des Ganzen, die keines seiner Teile besitzt.
Das Ganze unterscheidet sich seinem Wesen nach stets von der bloßen Summe seiner Teile.
Klingt alles völlig logisch, nur hat der Glaube, dass sich in jedem komplexen System das Verhalten des Ganzen völlig aus den Eigenschaften seiner Teile verstehen ließe, die westliche Naturwissenschaft über Jahrhunderte geprägt.
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- Eine verständliche Einführung in die Anfänge des Systemdenkens und über Systemtheorien findet sich z.B. in "Das Lebensnetz", von F. Capra, S. 29-66. Darin spannt der Autor einen Bogen über die verschiedenen Denkmodelle, so z.B. vom Kartesianischen Mechanismus über die Romantik, den Vitalismus, die organismische Biologie, Quantenphysik zum Systemdenken.
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