Fachwissenschaftlicher Bezug 1
Werkzeuge zum Abtragen und Schleifen
Ungenau zugesägte Holzstücke müssen nachgearbeitet werden. Dies geschieht mit dem Kleinhobel, der Raspel, der Holzfeile oder dem Schleifpapier.
Raspel und Feile arbeiten nur, wenn sie über das Werkstück nach vorne geschoben werden (Sie arbeiten auf Schub oder Stoß). Aber schon aus Sicherheitsgründen sollte immer vom Körper weg geraspelt und gefeilt werden! Das Werkstück muss beim Raspeln oder Feilen stets eingespannt sein.
Zu einem befriedigenden Ergebnis kommt man nur in mehreren Arbeitsgängen.
Generell gilt:
Ist viel Material wegzuschleifen, beginnt mit gröberen Werkzeugen wie Kleinhobel und Raspel. Feile und grobe Sandpapieren (100) folgen. Dann arbeitet man sich bis zu feinkörnigen Sandpapier (240) vor. Zum Schluss wird nur in Faserrichtung geschliffen, weil dann die kleinen Schleifspuren am wenigsten zu sehen sind.
Nach dem Schmirgeln werden die geschliffenen Flächen entstaubt und mit Wasser befeuchtet. Nach dem Trocknen werde die aufgequollenen Fasern noch einmal nachgeschliffen. Lässt man den Arbeitsgang des Wässerns aus, erhält man nach dem Anmalen z. B. mit Plakafarben raue Oberflächen.
Will man ein größeres Holzstück abrunden oder Ecken wegarbeiten, wird man zuerst den Kleinhobel oder auch die Raspel einsetzen. Kleinhobel haben im Gegensatz zu großen Hobeln viele kleine Messerchen, die das Holz wegschneiden.
Die Raspel hat sehr grobe Zähne, mit denen sie tiefe Furchen in die Holzoberfläche reißt. Deshalb ist sie nur für grobe Vorarbeiten zu verwenden. Damit beim Einsatz der Raspel das Holz nicht all zu sehr splittert, soll entlang der Faserrichtung gearbeitet werden.
Die Holzfeile hat dicht nebeneinanderliegende Schneidekanten, die beim Arbeiten sehr feine Späne wegnehmen. Die Tiefe der Schneidekanten bezeichnet man als "Hieb". Feilen mit grobem Hieb verwendet man für harzige Hölzer, Hartholz wird mit feinhiebigen Feilen bearbeitet. Mit der rechten Hand am Griff wir die Feile vor und zurückbewegt, mit der linken Hand wird die Feile geführt und der Andruck bestimmt. Feilen müssen von Zeit zu Zeit mit einer Feilenbürste gereinigt werden.
Mit dem Schleifen bekommt ein Werkstück eine glatte Oberfläche und kann anschließend mit einem Schutzanstrich versehen werden. Geschliffen wird mit dem Schleifpapier.
Das Schmirgelpapier besteht aus kräftigem Papier, auf dem Schleifkörner aus Glas oder Sand geleimt sind. Die Korngröße wird auf der Rückseite durch eine Maßzahl angegeben (je größer die Zahl desto feiner der Schliff).
Zweckmäßigerweise wickelt man das Schmirgelpapier um einen Holzklotz oder einen Rundstab. Bei kleineren Werkstücken befestigt man das Schmirgelpapier mit Heftzwecken auf einer Unterlage (z.B. einem Brett) und reibt das Objekt darauf hin und her.
Größere Schmirgelpapiere werden geteilt, indem man sie auf der Rückseite (z.B. mit einem Vorstecher) einritzt und durch Reißen über eine Kante trennt. Schmirgelpapiere durchzuschneiden ruiniert die Schere.
Werkzeuge zum Bohren
Schrauben laufen spitz zu, sie wirken wie ein Keil, der Holz spalten kann. Um Beschädigungen des Werkstücks zu vermeiden, sollte man deshalb für jede Schraube ein Loch vorbohren. Aber es gibt auch andere Gründe für ein schönes rundes Loch. Gebohrt wird immer auf einer Unterlage. (Keinesfalls auf den Knien bohren!) Beim Bohren sollte man die Kinder genau beobachten.
Die Ahle kann Weich- oder Pressholz mit ihrer Spitze auseinander quetschen. Sie eignet sich deshalb für das Markieren von Löchern und sorgt dafür, dass richtige Bohrer nicht Abrutschen. Sie ist auch als Vorbohrer für kleinere Schraubenlöcher geeignet.
Der Nagelbohrer ist ein praktisches Werkzeug, in seiner Anwendung jedoch ungenau und für manche Kinder zu kraftaufwendig. Sinnvoll ist sein Einsatz beim Vorbohren von Schraubenlöchern. Man kann ihn auch dann verwenden, wenn in ein Stück Holz kleine und kurze Löcher gebohrt werden. Das Durchbohren von dickerem oder hartem Holz ist mit diesem Werkzeug zu schwer.
Zum Bohren von kleinen Löchern bei Sperrholzarbeiten benutzt man den Drillbohrer.
Er hat einen Holzgriff, ein spiralenartig gewundenen Mittelstab, auf dem eine Art Schieber sitzt, und am Ende ein einfaches Bohrfutter, in das der Bohrstift eingesetzt wird. Durch Auf- und Abbewegen des Schiebers dreht sich der Bohrstift.
Der nächststärkere Bohrer ist die einfache Handbohrmaschine, die durch eine Kurbel bedient wird. Die Handbohrmaschine hat am unteren Ende eine Klemmvorrichtung (das Futter), in die man den Bohrer durch Drehen einspannt.
Die Bohrmaschine sollte möglichst senkrecht zum Holz gehalten werden, da kleiner Bohrspitzen leicht brechen. Es ist schwierig sich darauf zu konzentrieren, wann sie wirklich gerade steht und gleichzeitig die Kurbel zu drehen.
Das Holz, in das man mit der Bohrmaschine bohren möchte, muss befestigt sein, sonst dreht es sich mit. Die Stelle, an der ein Loch gebohrt werden soll, wird mit einem Vorstecher (Ahle) vorgestochen, damit der Bohrer nicht abrutscht.
Wenn man mehrere Löcher gleich tief bohren möchte, so markiert man am besten die Bohrtiefe am Bohrer mit einem Klebeband. Die Handbohrmaschine ist geeignet für Spiralbohrer bis zu ungefähr 1 cm Durchmesser. Wenn nötig, kann man das Loch mit einer Rundfeile ausweiten. |