Fragen, Fragen ...
auch zur Provokation von Beiträgen
in der Galerie
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Lesen
in Hypermedien bedeutet
kurz gesagt, dass hyper(textuell-multi)medial codierte
Informationen im eigenen "Kopf" entschlüsselt werden, also
neu interpretiert und bewertet werden. Dabei bleibt das Lesen von linearen
Texten eine Basiskompetenz. |
Jugendliche
lesen heute bereits vielfältig in Hypermedien. Zum Beispiel lesen
und wirken sie in Computerspielen und im Internet. Aber genau das
führt auch bei älteren Menschen auch zu Klagen: "Die Kinder
surfen nur so herum. Sie vergnügen sich, denken aber nicht. Ja sie
verlernen das Lernen und nachdenken. Und die Kreativität bleibt auf
der Strecke."
Die Frage dazu: Dienen diese Klagen nicht ausschließlich dem Zweck,
das eigene Unvermögen zu kaschieren? Sind sie Schutzbehauptung, um
selbst nicht mehr lernen zu müssen, wie man mit hypermedialem Lesen
und Lernen ein qualitatives Plus erzeugen kann?
Diese
Fragen müssen hier in dieser Schärfe erlaubt sein, auch dann,
wenn andere einsichtige Gründe zur Geltung gebracht werden können
u.a. dass eine umfassende Medienpädagogik Not tut und dass Jugendliche
die gefundenen Informationen aus dem Internet nur schwer auf ihren Wahrheitsgehalt
überprüfen können.
In
der Galerie ist viel Platz für emotional engagierte Antworten.
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Erfolgt
das Lesen in Hypermedien zum Zweck der Unterstützung oder der Anregung
eines qualitätsvolleren Lernens, dann muss beim Interpretieren und
Bewerten der hypermedial gestalteten Informationen die Nachhaltigkeit
des Lernens bei stöbernden, linearen, verzweigten und vernetzten
Lese-Formen betrachtet werden.

Aus
der Sicht einer "lesenden" Person muss von einer Informations- und nicht
Wissens-Darstellung gesprochen werden. Denn "Leserinnen" und "Leser"
nehmen nicht Wissen, sondern Informationen mit ihren Sinnen auf, die
erst durch Interpretieren (Kontextualisieren) und Bewerten in individuellen
Gehirnen wieder zu subjektiv konstruiertem Wissen werden (siehe: Streiflichter
aus der Hirnforschung).
Das Lesen
in elaboriert gestalteten, hypermedialen Informationsdarstellungen hat
in der Schule den vordringlichen Zweck: das Wahrnehmen, Erkennen und Verstehen
von immer komplexeren Sach- und Sinnzusammenhängen zu fördern
(siehe: Streiflicher aus der Kognitionsforschung).

Das Besondere an einem gut konstruiertem Hypermedium sollte es sein,
dass die Leserin und der Leser, auf der persönlichen Interessengrundlage
aufbauend, einen eigenen Leseweg (Lernweg) konstruieren kann. Dabei
helfen zusätzlich gut durchdachte Navigationen sowie die Metadokumente
in den Metaebenen (sitemaps).

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