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Neue Leitvorstellungen und Bilder
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Problematisierungen
und Fragen
auch zur Provokation von Reaktionen auf den Foren und in der Galerie



Die Diskussion zur Schulentwicklung ist geprägt von unterschiedlichen Auffassungen davon, was Schule leisten soll.

Soll Schule als Ausbildungsplatz gesehen werden, an den junge Menschen die Qualifikationen und Kompetenzen erwerben, die ihnen helfen, in Beruf und Wirtschaft erfolgreich zu bestehen?

 

Neue Leitvorstellungen

"Zu den wichtigsten Voraussetzungen für die Entwicklung der Schulen zählen grundlegende Orientierungen sowie ... tragfähige Ziele und Leitvorstellungen für die Unterrichts- und Erziehungsarbeit. ... Durchgängig und zunehmend wird als Hauptaufgabe von Schulen nicht allein die Qualifizierung für Arbeitswelt und Wirtschaft gesehen, sondern vor allem auch die erzieherische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Die Stabilisierung der Persönlichkeit, Problem- und Wertbewusstsein treten immer stärker in den Vordergrund des fachlichen Interesses und der gesellschaftlichen Auseinandersetzung.

In den Schulen entsteht in diesem Zusammenhang oft der Eindruck, dass in der Gesellschaft unbewältigte Probleme unmittelbar in Erziehungsaufträge an die Schule umgemünzt werden; Gesundheitserziehung, Umwelterziehung, Sexualerziehung, Sicherheitserziehung sind nur einige Beispiele. Solche Reaktionen sind verständlich, zumal die Schule immer mehr zum alleinigen Ort wird, an dem angesichts der Pluralität der Erziehungsstile in den Familien alle Kinder und Jugendlichen erreicht und angesprochen werden können. Andererseits wächst die Erkenntnis, dass Schule weder hauptverantwortlich für bestimmte gesellschaftliche Erscheinungen ist, noch den Erwartungen entsprechen kann, sie könnte Haupttriebkraft gesellschaftlicher Veränderungen oder Korrekturen sein."

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Soll Schule etwa mit Drill (?) und Strenge (?) die vorherrschenden Unsicherheiten unserer Gesellschaft kompensieren (gewissermaßen raparieren)?

Wie sehen wir unsere Schülerinnen und Schüler und damit zusammenhängend die Rolle, die wir als Lehrpersonen in unserer Situation erfüllen müssen?

Woran orientieren wir die Lernprozesse und wie sollen sie verlaufen?

 
...    

Schulen müssen bei ihren Planungen, z. B. im Schulprogramm, in diesem Zusammenhang und bezogen auf neue Bilder von der Schule eine Antwort geben:

Welche Aufgaben hat unsere Schule als Bildungs- und Erziehungsstätte auf dem Hintergrund der vielfältigen Herausforderungen unserer Zeit?

Welche Bilder von Schule sollten, sollen, wollen bevorzugt werden?

In Zeiten des E-learning und der Implemetation von künstlich neuronalen Systemen ins Gerhirn ist da überhaupt noch eine öffentlich-rechtliche Schule von Nöten?

 

Neue Bilder der Schule

"Angesichts dieser Situation hilft es den Schulen, dass sich die grundlegenden Orientierungen, von denen sie ausgehen sollten, in "neuen Bildern der Schule" verdichten. Die Bilder sind auch weit über den Kreis der Fachleute hinaus verständlich und einsichtig. So wie in früheren Zeiten das beherrschende Bild der Schule das der "Unterrichtsanstalt" war und in diesem Bild gewissermaßen auch Ziele und Arbeitsverfahren zum Ausdruck kamen, so gibt es für unsere Zeit einige "Bilder der Schule", die das aktuelle Verständnis von Schule einfangen. Es geht nicht darum, sich als Lehrerin oder Lehrer, als Eltern oder politisch Handelnde für eines der Bilder zu entscheiden; jedes der Bilder setzt bestimmte Schwerpunkte, hebt einen wichtigen Akzent hervor. Wer wissen will, welche Leitvorstellungen die Arbeit der Schule heute und auch in Zukunft stark bestimmen werden, muss diese Bilder gewissermaßen nebeneinander legen, um das Ganze sehen zu können. Wenn hier die in der Diskussion geläufigsten und wohl auch wichtigsten Bilder der Schule vorgestellt werden, so geschieht dies nicht mit systematischer Vollständigkeit, sondern als ordnende Darstellung dessen, was derzeit über Schule gedacht wird.

Jeder, der für schulische Bildung unmittelbar oder mittelbar Verantwortung trägt, sollte die folgenden Bilder prüfen und - wenn nötig - selbst weiterentwickeln. ... "

Orientierung suchen-Ziele setzen-Schule gestalten, Hg.: PI Bozen, 2000, S 61ff

     



Paradigma: Selbstorganisation
Paradigma: Autonomie

 

     

 

 

Bitte um Beiträge auf den Foren und in der Galerie

 

Fachliche Strukturierung und ....

"Fachliche Strukturierung wird auch in Zukunft eine der Ordnungsformen des systematischen Lernens in der Schule sein müssen, wenn auch nicht notwendig in der bisher üblichen Weise des über Jahre hinweg mit einer festen Wochenstundenzahl unterrichteten "Faches".
Daneben und gegebenenfalls zeitweise stattdessen ist auch eine variable Folge von zeitlich kompakten Kursen, Lehrgängen oder Sequenzen, unter Umständen bezogen auf fächerübergreifende Problemzusammenhänge, denkbar. ...
Es geht darum, das fachlich bezogene Lernen anders zu akzentuieren und in einen neuen Bezugsrahmen zu stellen. Die Qualität von Lernen und damit die Qualität von Schule selbst hängt davon ab, ob und inwieweit es gelingt, eine Balance zu finden zwischen den fach- und disziplinorientierten Strukturen des Unterrichts und dem Lernen in übergreifenden Zusammenhängen.
... Die Kommission geht davon aus, dass die neue Ordnung des Lernens von den folgenden vier Elementen bestimmt wird."

Auszug aus: "Zukunft der Bildung - Schule der Zukunft" Bildungskommission NRW, Luchterhand 1995, Seite 106f

 

© Pädagogisches Institut der deutschen Sprachgruppe - Bozen - 2002