|
|
|
|
|
|
Die konstruktive Lernarbeit an einem komplexen Thema oder Problem stellt
an alle Beteiligten höchste Anforderungen:
fachübergreifende
Inhalte aufgreifen,
zukunftsorientierte
Ziele annehmen und realisieren sowie
neue
Ziele und Inhalte mit Neuen Medien lernen.
|
|
Die konstruktive
Lernarbeit an einem komplexen Thema oder Problem (etwa an einem Schlüsselproblem
unserer Zeit) stellt an alle Beteiligten, an Lernende wie an Lehrende,
höchste Anforderungen.
Eine
erste Herausforderung bei solchen Themen oder Problemen besteht
in den fachübergreifenden, interdisziplinären Inhalten. Die
Lehrenden müssen daher ihr Wissen in den von ihnen nichtstudierten
Fachbereichen auf die Ebene eines kompetenten Laien (siehe unten) anheben.
Und das bedeutet Mehrarbeit bei der Vorbereitung des Unterrichts. Denkbar
ist auch, dass Lehrende mit unterschiedlicher Fakultas kooperieren und
ihre pädagogische Kompetenz als gebildete Experten (siehe unten)
nutzen, um den Schülerinnen und Schülern solche fachübergreifenden
Zusammenhänge und Wechselwirkungen zu "offenbaren", die aus einer
Fachbrille erst gar nicht in den Blick geraten.
Eine
zweite Herausforderung bei der Behandlung z.B. von Schlüsselproblemen
besteht darin, dass neue, zukunftsorientierte Ziele
mit Not-wendigkeit (im Sinne von Not abwenden) in der Schule aufzugreifen
und anzustreben sind. Auch bei dieser Herausforderung sind die Lehrenden
als kompetente Laien oder gebildete Experten gefordert.
Schließlich
liegt eine dritte Herausforderung darin, dass die neuen Inhalte
und neuen Ziele auch mit Hilfe von Neuen Medien (u.a. mit Lern-
und Arbeitsumgebungen in Bildungsservern) "vermittelt" und angestrebt
werden sollen. Hinzu kommt, dass beispielhafte Neue Medien einen Paradigmenwechsel
vom Lehren zum Lernen herausfordern, wenn sie ihn nicht sogar notwendig
machen. Bei dieser Herausforderung werden sich alle Lehrpersonen am ehesten
als kompetente Laien begreifen können.
|
|
|
.. |
Diese
dreifache Hürde
muss genommen werden!
|
|
Diese dreifache Hürde
kann von den bereitwilligen Lehrpersonen in einer Schule nur dann genommen
werden, wenn ihnen in der Schule mindestens nicht diskrimierend begegnet
wird. Für eine innovative Schulentwicklung
ist es aber eine sine-qua-non, dass unterschiedliche Einstellungen und Werthaltungen
(es gibt hier keine Wahrheit!) gegenseitig toleriert werden und den Lernenden
von diesem Standpunkt aus ("vorbild"haft) begegnet wird. Das schließt
überhaupt nicht aus, dass in Lehrer- und Fachkonferenzen zwar auch
kontrovers diskutiert wird, immer aber mit dem Ziel der Verständigung. |
|
|
........ |
Wie
lässt sich in einer Schule ein "Klima" dafür schaffen?
|
|
Eine entscheidende
Frage ist aber: Wie lässt sich in einer Schule - auch unter
Einbeziehung von Eltern - ein solches innovatives "Klima" schaffen?
Hierzu gibt es keine fertigen Rezepte, sondern nur mögliche Schritte.
- Ein erster Schritt
besteht darin, dass die dreifache Herausforderung, die durch eine Teilnahme
an internationalen Kommunikationsprojekten (noch für einige Zeit)
entsteht, in der Schule aufgeklärt und diskutier wird.
- Ein weiterer Schritt
kann darin bestehen, die dreifache Herausforderung durch internationale
Kommunikationsprojekte im Rahmen eines Schulprogramms
- auch zusammen mit Elternvertretern - zu kommunizieren.
- Ein anderer Schritt
könnte der sein, dass sich einige Lehrpersonen mit unterschiedlicher
Fakultas als zusätzliche (gebildete) Expertinnen
und Experten begleitend an einem Kommunikationsprojekt beteiligen
und dabei eigene Erfahrungen sammeln.
|
|
|
.... |
Kompetenter
Laie -
gebildeter Experte
|
|
Kompetenz
wird in der Regel dem Experten zugeschrieben und Bildung dem Laien zugebilligt.
Im obigen Text sind die Begrifflichkeiten bewusst vertauscht. Es wird von
einem kompetenten Laien und von einem gebildeten Experten gesprochen.
Dafür gibt es viele Gründe, die hier nicht expliziert, sondern
nur durch eine Übertreibung verdeutlicht werden sollen.
Die Bildung der "Fachleute" in der Schule muss darin bestehen, dass sie
wissen, dass sie von immer weniger, immer mehr wissen, bis sie von "Nichts,
alles wissen".
Die Kompetenz der Laien muss darin bestehen, dass sie wissen, dass sie von
immer mehr, immer weniger wissen, bis sie von "Allem, nichts wissen".
Lehrpersonen sollten sich also nicht als Germanisten, Anglisten, Mathematiker,
Physiker, Biologen ... oder Musiker verstehen, sondern pädagogisch
kompetente Moderatorinnen oder Moderatoren für Deutsch, Englisch, Mathematik,
Physik, Biologie ... oder Musik. Sie sollten sich als Lehr-Personen begreifen
und nicht als Professoren. |
|
|