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Der
Lehrer als "Schüler"
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Dass sich SCHILF vorwiegend
mit Inhalten und Themen zu befassen hat, die das ganze Lehrerkollegium
angehen, wird allgemein anerkannt. Dass aber der Lehrer angesichts des
oben angedeuteten Ausbildungsnotstandes selbst zum Schüler werden muss
und ein Leben lang Schüler bleibt, dass er also Arbeitstechniken und Methoden,
besonders aber den Umgang mit den Schülern und die Zusammenarbeit mit
den Kollegen immer wieder neu lernen muss, diese Erkenntnis ist noch lange
nicht vollständig in die Praxis umgesetzt. Arbeitstechniken, Unterrichtsmethoden
und besonders der Umgang mit Menschen können nicht eingetrichtert oder
einfach aus Büchern erlernt werden, diese müssen mit der elementaren Methode
learning by doing eingeübt und ständig erprobt, vor allem aber gewagt
werden!
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Arbeits-
und
Kommunikationstechniken
werden geübt
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Im Herbst 1998 werden
wir zum sechsten Mal unsere pädagogische Tagung außerhalb von Bruneck,
fern von den gewohnten Arbeitsräumen der Schule, abhalten. Das Thema wurde
vom Kollegium bereits im ersten Semester ausgewählt. Zwei Tage lang werden
wir uns mit Aspekten der Jugendpsychologie auseinandersetzen. Der Wissensinput,
den wir diesmal von Prof. Dieter Baake erwarten, ist uns wichtig, nicht
minder wichtig ist uns aber die gemeinsame Arbeit. Was der einzelne in
diesen Tagen an Techniken und Methoden für den Umgang mit Problemen, in
der Kommunikation mit den Kolleginnen und Kollegen erlebt und erfährt,
soll er in seiner Arbeit mit den Schülern anwenden können. Die behandelten
Themen und Inhalte werden so zumindest teilweise Mittel zu einem höheren
Zweck: Der Lehrer trainiert Arbeits- und Kommunikationsmuster, die er
in der Klasse zielführend einsetzen kann.
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Selbsttätigkeit
ist der Schlüssel zum Erfolg
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Bei der letzten pädagogischen
Herbsttagung in der Kandlburg beschäftigten wir uns mit dem Thema "Durch
Selbsttätigkeit zu Selbständigkeit und Selbstverantwortung". Die Tagungsleitung
wurde dem Kollegen Christian Christandl anvertraut, Sonja Hartner und
Martin Künig referierten zum Thema "Wie kann die Selbständigkeit der Schüler
im Unterricht gefördert werden?", und Frau Johanna Rasch vom Pädagogischen
Institut Wien war unsere einfühlsame Supervisorin. Wie bereits in den
vergangenen Jahren wurden die Arbeitsunterlagen in einer Broschüre zusammengefasst
und allen Lehrpersonen zur Verfügung gestellt. Die verschiedenen Plakate
aus den einführenden Gruppenarbeiten zum Thema "So stelle ich mir den
autonomen Schüler vor" geben ein bleibendes Bild von der Dynamik in den
Teams und dem persönlichen Einsatz der Kolleginnen und Kollegen.
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SCHILF
ist ein
Modell für den Unterricht
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Unsere Tagungen sind
so geplant, dass sich jeder Lehrer möglichst aktiv am Geschehen beteiligt.
Seine Tätigkeit in Team, Gruppe und Plenum muss Handlungsrelevanz für
die Arbeit in der Klasse haben. Junglehrer erleben es als besonders wertvoll,
durch diesen Arbeitsprozess in das Kollegium hineingewachsen zu sein,
bevor sie in die Klasse gesteckt wurden. Geschätzt wird es auch, dass
es einmal im Jahr möglich ist, gemeinsam einen Abend zusammenzusein, um
sich so m einer menschlichen Art begegnen zu können, wie dies im schulischen
Alltag nicht leicht erlebt wird. Es ist uns weitgehend gelungen. Thema,
Arbeit und Umfeld so zu einer harmonischen Einheit zu verschmelzen, dass
sich alle intensiv beschäftigten und dabei wohl fühlten.
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Anregungen
zur Nachahmung
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Ich bin fest überzeugt,
dass "mein" Kollegium mit dieser Art von SCHILF einen wichtigen Schritt
in die richtige Richtung eingeschlagen hat. Ich bin zuversichtlich, dass
durch diesen Aufbruch von innen an unserer Schule eine fruchtbare Symbiose
von Bildung und Erziehung wachsen wird. Insgesamt sind die Erfahrungen,
die wir in den vergangenen fünf Jahren mit den pädagogischen Herbsttagungen
machten, sehr ermutigend und sollten zur Nachahmung anregen.
Siehe auch die ausführliche
Dokumentation der Tagung vom September 2001
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