Basiskompetenzen, allgemeine und inhaltliche mathematische Kompetenzen sowie kompetenzorientierte Diagnose
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Nicht wenige Lehrerinnen und Lehrer, die schon länger unterrichten, fragen sich, was diese neuartigen Worte eigentlich bezwecken sollen.
Fest steht doch schon immer, dass die Schülerinnen und Schüler am Ende der Klasse 10 gewisse mathematische Fertigkeiten (neudeutsch: Basiskompetenzen) erworben haben sollen. So sollen sie z.B. lineare Gleichungen lösen oder von Datenreihen das arithmetische Mittel ausrechnen können.
Über diese Fertigkeiten hinausgehend, sollen sie am Ende der Klasse 10 - auch schon immer - mathematische Fähigkeiten (neudeutsch: allgemeine und inhaltliche Kompetenzen) erworben haben. So sollen sie z.B. lineare Funktionen in der Realität anwenden können.
Noch vor gut 10 Jahren Jahren wurden die zu erwerbenden Fertigkeiten und Fähigkeiten als grundlegende oder erweiterte Lernziele formuliert. Heute, so wird von den Bildungsforschern gesagt, soll mit den Begriffen Basiskompetenz und allgemeine und inhaltsbezogene Kompetenzen verdeutlicht werden, dass die mathematischen Fertigkeiten und Fähigkeiten nicht nur als Ziele angestrebt werden sollen, sondern von den Jugendlichen gekonnt sein sollen. Neu ist auch, dass in den überregionalen Vergleichsarbeiten ein erheblicher Wert darauf gelegt wird, dass die allgemeinen mathematischen Kompetenzen wie Argumentieren, Kommunizieren, Modellieren, Problemlösen, Werkzeuge nutzen als gekonnt nachgewiesen (diagnostiziert) werden.
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Vor der Diagnose steht der Lernprozess !! |
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Oder: Was nicht gelernt wurde, kann auch nicht diagnostiziert werden! Welche Begrifflichkeit auch gewählt wird, die Jugendlichen sollen etwas lernen und dann auch können. Und auch - wie immer schon - soll das Können nachgewiesen (diagnostiziert) werden. |
Wie aber wird die erbrachte Leistung bewertet? |
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Der Lernprozess ist die eine Sache. Er hat zunächst gar nichts mit der Bewertung der Leistung zu tun.
Die Diagnose ist wieder eine andere Sache. Auch hier wird eigentlich nur festgestellt, welche Kompetenzen erworben worden sind.
Nun sollen aber Lehrerinnen und Lehrer die Leistung ihrer Jugendlichen bewerten. Und das ist nun wieder etwas ganz anderes.
Die Leistungsüberprüfung und dann Leistungsbewertung muss zur projektorientierten Lernphase an realen Problemen passen. Eine Klassenarbeit mit den üblichen Aufgaben passt zum Beispiel nicht. Wohl aber eignen sich die oben beschriebenen Aufgaben zur kompetenzorientierten Diagnose.
Hierzu siehe: Eine "passende", individuelle Leistungsbewertung
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